Von Ralf Keuper

Der Leichtmetallbau ist ein vergleichsweiser junger Wirtschaftszweig. Erst seit dem Ende des 19. Jahrhunderts kann der wohl bekannteste Vertreter aus der Gruppe der Leichtmetalle, das Aluminium, im großen Stil hergestellt werden. Seither hält sein Siegeszug an. In Zeiten steigender Energiepreise hat die Verwendung von Leichtmetallen, insbesondere in der  Automobil- und Luftfahrtindustrie, besonderes “Gewicht”. Allerdings ist die Herstellung von Aluminium  selber sehr energieintensiv.

Bei Wikipedia heisst es über Leichtmetalle:

Als Leichtmetalle werden allgemein Metalle und Legierungen bezeichnet, deren Dichte unter 5 g/cm³ liegt. Alle anderen Metalle sind Schwermetalle, von denen Europium mit einer Dichte von 5,244 g/cm³ das leichteste ist. Im technischen Bereich sind vor allem Aluminium, Magnesium, Titan sowie in geringem Umfang Beryllium und Lithium im Gebrauch – sowie weitere Elemente als Legierungselemente in geringer Konzentration. Die Verarbeitung metallischer Werkstoffe erfolgt bei Leichtmetallen grundsätzlich wie bei anderen Metallen auch.

Ein Pionier des Leichtmettallbaus, nicht nur Westfalens, war Carl Berg aus Lüdenscheid, der vor allem als Luftschiffbauer überregional bekannt wurde. Sein Unternehmen war ein Vorreiter der Alumuniumindustrie.

Das heutige Südwestfalen kann mit Fug und Recht als eine der wichtigsten Regionen des Leichtmetallbaus in Deutschland bezeichnet werden. Neben Carl Berg stechen die Otto Fuchs KG und Borbet hervor.

Beide Unternehmen sind vielen Autoliebhabern wegen ihrer Leichtmetallfelgen ein Begriff, wobei Borbet in diesem Segment Marktführer in Deutschland ist.

Die Otto Fuchs KG ist durch ihr Tochterunternehmen Schüco in Bielefeld und ihre Aktivitäten in den Bereichen Luft- und Raumfahrt sowie Bau fast schon ein Komplettanbieter für Leichtmetall.

Die ehemalige Honsel AG aus Meschede, die heute als Martinrea Honsel Germany GmbH firmiert, ist vor allem als Serienlieferant von Leichtmetallkomponenten für die Automobilindustrie bekannt.

Das Kettler-Alu-Rad, das von der Heinz Kettler GmbH & Co. KG aus Ense-Parsit im Kreis Soest hergestellt wird und als erfolgreichstes Fahrradmodell seiner Kategorie in Deutschland gilt, hat für viele Fahrradfahrer Kultstatus.

Ebenfalls in Ense fertigt Brökelmann Aluminiumprodukte in unterschiedlichen Varianten. Abnehmer sind neben der Automobil- und Luftfahrtindustrie auch Endkunden von High-Tech Türen aus Aluminium.

Rolladen und Garagentore aus Aluminium führt Alulux aus Verl im Angebot.

In Verl produziert und residiert auch die heroal – Johann Henkenjohann GmbH & Co.KG, die  europaweit zu den führenden Anbietern von Aluminium–Profilsystemen für Rollladen, Rolltore, Fenster, Türen und Fassaden zählt.

Als erstes Unternehmen in Europa stellte Graute aus Verl-Kaunitz Aluminium Haustürfüllungen mit einem glatten Aluminiumpaneel und mit glaseinfassender Aluminium Ziersprosse her.

Die Avanco-Gruppe aus Herford hat sich dagegen auf den High-End-Leichtbau aus Kohlefaser-Verbundwerkstoffen und Aluminium spezialisiert. Bekanntestes Tochterunternehmen ist Inometa.

Eines der ältesten Unternehmen Deutschlands, Achenbach-Buschhütten aus Kreuztal im Kreis Siegen, ist laut eigener Aussage Weltmarktführer als Spezialist für Aluminium,- Feinband- und Folienwalzwerke und für die Walzwerkautomatisierung.

Nielsen-Design aus Rheda Wiedenbrück wiederum ist Weltmarktführer für Rahmenprofile aus Aluminium.

Die Alanod Aluminium-Veredlung GmbH & Co. KG aus Ennepetal, Spezialist in der Oberflächen- und Aluminiumveredelung, wuchs binnen weniger Jahre  zum führenden europäischen Hersteller von anodisiertem Aluminiumband bis zu einer Breite von 1250 mm.

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