Carl Severing wurde am 1. Juni 1875 in Herford geboren und wuchs in einem Arbeitermilieu auf. Seine Kindheit war von wirtschaftlichen Schwierigkeiten geprägt, und er musste schon früh zum Familieneinkommen beitragen,
Politische Karriere
Severing engagierte sich zunächst in der Gewerkschaftsarbeit und wurde 1901 erster Bevollmächtigter des Deutschen Metallarbeiterverbandes (DMV) in Bielefeld. Seine politische Laufbahn begann 1905 mit der Wahl in die Bielefelder Stadtverordnetenversammlung für die SPD.
Weimarer Republik
Während der Weimarer Republik bekleidete Severing wichtige politische Ämter. So wurde er 1920 zum preußischen Innenminister ernannt. In dieser Position setzte er sich für die Demokratisierung des Beamtenapparats ein.
Er spielte eine bedeutende Rolle bei der Verteidigung der Republik gegen extremistische Bedrohungen.
Nationalsozialismus und Nachkriegszeit.
Während der NS-Zeit zog sich Severing aus der Öffentlichkeit zurück, blieb aber politisch interessiert. Trotz seiner prominenten Rolle in der Weimarer Republik und seiner Gegnerschaft zu den Nationalsozialisten überlebte er die Zeit des „Dritten Reichs“ relativ unbehelligt.
Carl Severing war ein einflussreicher sozialdemokratischer Politiker, der sich besonders für die Stärkung der demokratischen Strukturen in der Weimarer Republik einsetzte. Seine Bemühungen um die Reform des Beamtentums und sein Engagement für die Arbeiterschaft prägten seine politische Karriere.
Bezug zu Westfalen:
Severing wuchs in einem Arbeitermilieu in Herford auf und begann dort seine politische Laufbahn. 1894 zog er nach Bielefeld, wo er in der Industrie arbeitete und sich weiter politisch engagierte.
Politische Karriere in Westfalen
Severing war über Jahrzehnte eine Führungsfigur im SPD-Parteibezirk Ostwestfalen und Lippe. Er war von 1912 bis 1919 Redakteur und faktischer Leiter der sozialdemokratischen Tageszeitung „Volkswacht“ in Bielefeld.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Severing von 1947 bis 1949 Vorsitzender des SPD-Bezirks Östliches Westfalen.
Nachkriegszeit
Severing war von 1947 bis 1949 Vorsitzender des SPD-Bezirks Östliches Westfalen. Nach 1945 beriet Severing die britische Militärregierung in Westfalen zu organisatorischen und personellen Fragen. Er war Mitbegründer und bis 1948 Chefredakteur der „Freien Presse“ in Bielefeld.
Ab April 1947 gehörte er dem Landtag von Nordrhein-Westfalen an.
Carl Severing verbrachte den Großteil seines Lebens in Westfalen und prägte die dortige politische Landschaft maßgeblich, insbesondere in Ostwestfalen-Lippe. Sein politisches Wirken war eng mit der Region verbunden, von seinen Anfängen in Herford bis zu seinen letzten Aktivitäten in Bielefeld, wo er 1952 auch verstarb.