Von Ralf Keuper

Otto von Bismarck, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 200. Mal jährt, lag während seiner aktiven Zeit als Politiker immer wieder im Streit mit westfälischen Abgeordneten; insbesondere während des sog. Kulturkampfes. Viele seiner härtesten politischen Widersacher stammten aus Westfalen, wie Benedikt Waldeck.

Im Jahr 1852, bevor Bismarck die Bühne der Weltpolitik betrat, kam es infolge anhaltender Streitigkeiten und unüberbrückbarer Gegensätze in ihren Grundüberzeugungen, zu einem Duell mit seinem damaligen politischen Gegenspieler, Georg von Vincke,  – auch als Duell Vincke-Bismarck bekannt.

In der damaligen Satisfaktionsfähigen Gesellschaft (Norbert Elias) zählte das Duell noch zum festen Bestandteil der Konfliktlösung unter Edelmännern oder solchen, die sich dafür hielten. Die Duellanten trennten sich unverletzt, nachdem jeder einen Schuss abgegeben und an dem anderen vorbei gezielt hatte. Damit war für die Sekundanten und den Unparteiischen, den aus Hamm stammenden Ludwig von Bodelschwingh, der Fall erledigt. Bismarck soll darüber erzürnt gewesen sein.

Aus dieser Zeit und den nachfolgenden Jahren rührt auch wohl das Urteil Bismarcks:

Der Westfale bleibt immer Westfale!

Nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik fiel Bismarcks Urteil über die Westfalen versöhnlicher aus. In seiner berühmten Rede an die Westfalen fand er nur lobende Worte 😉

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