Von Ralf Keuper

Im Jahr 2008 wurde das Westfälische Landesmuseum 100 Jahre alt. Aus diesem Anlass erschien der Doppelband “Neue Forschungen zur Alten Kunst” Zum hundertjährigen Bestehen des LWL-Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Münster (1908-2008) und seiner Mittelaltersammlung in den Heften für Geschichte, Kunst und Volkskunde.

Quelle: Aschendorff-Verlag

Aus dem Vorwort:

Die Mittelalter-Sammlung des LWL-Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte (Westfälisches Landesmuseum) in Münster stellt seit seiner Eröffnung im Jahr 1908 in Umfang und Qualität einen der Schwerpunkte des Hauses dar. Ihre Entstehung ist auf das Engste mit der Gründung und Geschichte des Landesmuseums verknüpft, bildet sie doch den ältesten Teil seiner Bestände. Sei dem frühen 19. Jahrhundert legten der Westfälische Kunstverein und der Verein für Geschichte und Altertumskunde den Grundstock, indem sie Kunstwerke aus den nach der Säkularisation aufgegebenen Kirchen und Klöstern in ihre Obhut nahmen und später dem damaligen Provinzialmuseum als Leihgabe oder Schenkung überließen. Hauptwerke wie das romanische “Soester Antipendium”, die Heiligentafeln des Conrad von Soest, die Unnaer Pietà, die an der Schwelle von Mittelalter und Renaissance angesiedelten Skulpturen aus der Brabender-Werkstatt oder die berühmte “Lukasmadonna” Derik Baegerts stehen beispielhaft für den hohen Rang der Sammlung, insbesondere auf dem Gebiet der spätmittelalterlichen Tafelmalerei und der monumentalen Bildhauerkunst Westfalens. Ergänzt werden diese Bestände durch zahlreiche Dauerleihgaben des Bistums Münster (Diözesanmuseum). Die Sammlung bietet somit einen hochkarätigen Querschnitt zu allen Gattungen mittelalterlichen Kunstschaffens in Westfalen: Tafelgemälde und Glasmalereien, Skulpturen und Reliefs aus Holz, Stein, Edelmetall und Elfenbein, liturgische Geräteschaften und Gewänder.

Hervorzuheben aus dem lesenswerten Band ist u.a. der Beitrag Die Mittelaltersammlung im Westfälischen Landesmuseum – Ihre Entstehung und Entwicklung von den Anfängen bis 1908 von Gisela Weiß.

Von Rolevinck

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