Für die Landwirtschaft bedeuteten die vergangenen 100 Jahre eine Zeit rasanten Wandels und tiefgreifender Umbrüche. Um 1900 waren die Bauernhöfe landwirtschaftliche Gemischtbetriebe, die wenig für den Markt produzierten und im eigenen Betrieb fast alles anbauten, was sie selbst verbrauchten. Sie wirtschafteten mit wenig Technik und benötigten zur Nahrungsmittelerzeugung viele Arbeitskräfte. Am Ende des 20. Jahrhunderts sind die Höfe hochtechnisierte, spezialisierte und intensiv wirtschaftende landwirtschaftliche Unternehmen. Sie werden von den Bäuerinnen und Bauern meist allein, ohne die Hilfe ständiger familienfremder Arbeitskräfte, bewirtschaftet.

Wie sich der landwirtschaftliche Strukturwandel in Westfalen-Lippe vollzog und welche Rolle die Landwirtschaftskammer zwischen 1899 und 1999 dabei spielte, ist Thema dieses Buches. Anlaß für die Rückschau ist der 100. Geburtstag der landwirtschaftlichen Selbstverwaltung in Westfalen-Lippe im Jahr 1999.

Quelle: Die stille Revolution auf dem Lande. Landwirtschaft und Landwirtschaftskammer in Westfalen-Lippe 1899-1999

Von Rolevinck

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