Von Ralf Keuper

Die sehenswerte Filmdokumentation Forscher und Reisende: Die Eroberung Sibiriens berichtet über die Eroberung Sibiriens durch zwei deutsche Wissenschaftler. Gerhard Friedrich Müller, aus Herford stammend, auch Vater der Sibirischen Geschichtsschreibung genannt, unternahm im 18. Jahrhundert zusammen mit dem gebürtigen Tübinger, Johann Georg Gmelin, im Auftrag der Zarin Anna Iwanowa eine Forschungsreise durch Sibirien, das damals noch so gut wie unerschlossen war.

Den Forschungen von Müller und Gmelin ist es zu danken, dass Sibirien, der “8. Kontinent”, ins Bewusstsein der russischen und europäischen Öffentlichkeit  rückte. Während Müller Landkarten zeichnete, die noch Generationen nach ihm Orientierung boten, fertigte Gmelin, beide mit Unterstützung von Illustratoren, eine Übersicht der sibirischen Flora an, die ebenfalls Maßstäbe setzte. Der Film spricht zu Beginn nicht zu Unrecht auch von der größten Landnahme der Menschheit.

Die Filmdokumentation gibt einen Einblick in die Arbeit und die Strapazen, die beide Forscher und ihre Helfer zu überstehen hatten. In Deutschland fast völlig vergessen, hält man in Sibirien das Andenken an Müller und Gmelin in Ehren – zu Recht.

Schreibe einen Kommentar