Von Ralf Keuper

Die Logistik zählt zu den wichtigsten Branchen Deutschlands, was auch der zentralen Lage in Europa zu verdanken ist. Deutschland gilt als typisches Transitland. Das trifft in besonderer Weise auf Westfalen zu.
Die Logistik teilt sich in verschiedene Bereiche auf. Die eher klassische Logistik mittels LKW, Bahn, Schiff und Flugzeug ist zwar nach wie vor von großer Bedeutung, deckt das Spektrum jedoch nur noch zum Teil ab. Daneben sind es die eher neuen Erscheinungen wie Kontraktlogistik, die Intralogistik bis hin zur Informationslogistik, die das Bild gewandelt haben. Die Logistik ist damit nicht mehr nur an materielle Güter gebunden, sondern bezieht in immer größeren Umfang immaterielle Faktoren, wie Informationsflüsse mit ein.

Als Pionier im Bereich der Kontraktlogistik gilt die Fiege-Gruppe aus Greven.

Die Nagel-Gruppe aus Versmold hat sich dagegen auf die temperaturgeführte Logstik, sprich Kühltransporte, spezialisiert. Ebenso wie Fiege hat Nagel seine Angebotspalette indes um weitere Bereiche ergänzt: “Nagel sieht sich als Komplettanbieter für seine Kunden: Neben der klassischen Stückgutdistribution, bei der  mehr als 95.000 Sendungen täglich ausgeliefert werden, bietet die Gruppe Handels- und Beschaffungslogistik, Ladungsverkehre, Kontraktlogistik sowie Tiefkühllogistik an.”

Eine besonders dynamische Entwicklung in den letzten Jahren verzeichnet die Duvenbeck-Gruppe aus Bocholt. Dabei setzt das Unternehmen, wie der Firmen-Slogan “The Culture Of Logistics” verdeutlichen soll, auf den Begriff der Kultur als Unterscheidungsmerkmal. So ist Duvenbeck auch im Beratungs- und IT-Geschäft engagiert. Erst kürzlich wurde der 1.000 LKW angeschafft.

Der mit Abstand größte Logistikdienstleister Westfalens ist die Bertelsmann-Tochter arvato.

Ein weiterer Global Player mit breiter Angebotspalette ist die Rethmann-Tochter Rhenus in Holzwickede bei Dortmund.

“Einer der größten europäischen Transporteure im Luftfrachtersatzverkehr” so bezeichnet sich Georgi Transporte aus Burbach im Kreis Siegen-Wittgenstein.

Dortmund und Hamm sind, begünstigt durch ihre geographische Lage, die beiden führenden Logistik-Standorte in Westfalen. Der Logistik-Standort Dortmund verfügt sogar über eine eigene Homepage.

In Werne (Kreis Unna) errichtete Amazon ein großes Logistikzentrum. Spätestens seit den Vorkommnissen Ende 2011 , ganz zu schweigen von den aktuellen Vorwürfen, einer breiteren Öffentlichkeit bekannt .

Die zweitgrößte Reederei Deutschlands, Hamburg Süd, gehört bereits seit Jahrzehnten zur Oetker-Gruppe in Bielefeld. Übrigens gehörte die seinerzeit größte Privat-Reederei der Welt ebenfalls einem gebürtigen Bielefelder – Carl Woermann.

Die Intralogistik hat in den letzten Jahren verstärkt auf sich aufmerksam gemacht. In Westfalen zählen SSI Schäfer aus Neunkirchen (Kreis Siegen-Wittgenstein) und die Beumer-Gruppe aus Beckum (Kreis Warendorf) weltweit zur Spitze.

2 Gedanken zu „Logistikland Westfalen“

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