Von Ralf Keuper

Wenn man von Fürstenberg absieht, das an der Grenze zu Westfalen liegt, hat es in unserer Region keine größere Porzellanmanufaktur gegeben. Dafür aber stammen einige Porzellanmaler, ja sogar einer der bedeutendsten Porzellan-Fabrikanten Deutschlands von hier.

Philipp Rosenthal wurde 1855 als Sohn eines Porzellanhändlers in Werl geboren. Auf Wikipedia heisst es weiter:

Rosenthal wurde im väterlichen Betrieb ausgebildet und ging mit 18 Jahren in die USA, wo er nach einigen Hilfstätigkeiten zum Porzellaneinkäufer der Detroiter Porzellanimportfirma Jacob Meyer Brothers wurde. Auf seinen Geschäftsreisen stellte er bald fest, dass bemaltes Porzellan, wie es die amerikanische Firma suchte, Mangelware war. Deshalb beschloss er 1879, nach Deutschland zurückzukehren und eine Porzellanmalerei zu eröffnen. Er begann mit zwei Malern in Schloss Erkersreuth, wozu er Weißporzellan von der Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther im benachbartenSelb bezog. Der unerwartete Durchbruch gelang jedoch mit dem Aschenbecher „Ruheplätzchen für brennende Zigarren“.

Adalbert Niemeyer war ein gefragter Porzellanmaler:

Von ihm stammen zahlreiche Entwürfe für die Porzellan-Manufaktur Nymphenburg, die Porzellanmanufaktur Meissen und für Villeroy & Boch; außerdem für Richard Merkelbach, Höhr-Grenzhausen, und für die Karlsruher Majolika-Manufaktur.

Eine der wenigen Manufakturen in Westfalen war die Porzellanmanufaktur August Roloff in Münster. Im Jahr 2014 widmete die Abtei Liesborn der Manufaktur eine Sonderausstellung.

Im Jahr 2003 wurde in Münster ein Porzellanmuseum gegründet. Seit Ende 2011 sucht das Museum in Münster nach einem neuen Standort. Wer das Museum besuchen möchte, kann das derzeit virtuell auf der Seite Porzellanmuseum Münster.

In Bergkamen hat sich Erika Diehn ganz der Porzellanmalerei verschrieben.

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