Von Ralf Keuper

Momentan wird der Gründung der Preußischen Provinz Westfalen bei mehren Gelegenheiten gedacht, u.a. in der Ausstellung 200 Jahre Westfalen. Jetzt! in Dortmund.

Da bei mir während der Lektüre der verschiedenen Besprechungen und Kommentare anlässlich der erwähnten Ausstellung der Eindruck entstanden ist, dass die Verwirrung, was denn Westfalen heute für die Menschen bedeutet, eher zu- als abnimmt, werde ich in den nächsten Wochen eine kleine Serie starten. Zu Wort kommen dabei Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Bereichen und Altersgruppen.

Die Erfahrung lehrt mehr als einmal, dass man die Diskussion darüber, was Westfalen bzw. westfälisch ist, nicht dem LWL, oder schlimmer noch der Westfalen-Initiative überlassen darf. Die Konfusion ist danach für gewöhnlich größer 😉

Den Anfang macht Walter Hostert und sein Beitrag Westfalen ist mehr als ein regionaler Gliederungsbegriff.

Westfalen lebt, das ist für mich eine Tatsache. Und ich meine in erster Linie damit Westfalen als Kulturlandschaft, aber auch als Verwaltungsbezirk und Wirtschaftsraum. Natürlich gibt es auch ein “Westfalenbewusstsein”, das kann man ruhig aussprechen, ohne gleich abschätzig zum “Provinzler” belächelt zu werden. …

Westfalen als Kulturlandschaft umfasst die Bewahrung des Überkommenen in jeder Form, soweit es sich für Gegenwart und Zukunft als Bereicherung erweist, sei es in Stein, Schrift oder Ton gefasst. Nicht archivalisches Interesse ist der Leitfaden dieser Tätigkeit, sondern die Einbeziehung in den gelebten Alltag. Dem steht die Pflege gegenwärtigen Kulturschaffens zur Seite. Die Aufmerksamkeit gilt dabei einzelnen Künstlern, wie Institutionen, Theatern, Orchestern und Museen. Das Wort Westfalen ist häufig Bestandteil ihres Namens. …

Westfalen, das ist das Land zwischen Ems und Sieg, zwischen Wesergebirge und Borkenbergen, das ist auch dicke Bohnen mit Speck oder Grünkohl mit Mettwurst, aber noch viel mehr, nämlich eine gewisse Nüchternheit und Ernsthaftigkeit. Es ist eine großartige Landschaft mit Bergen, Flüssen und Wäldern, mit Städten und Dörfern, in denen sich leben lässt. (Quelle: Westfalen unter sich über sich, hrsg. von Rainer Schepper)

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