Von Ralf Keuper
Eine weitere Folge aus der Serie “Was ist Westfalen?”, heute mit dem Namensgeber dieses Blogs, Werner Rolevinck

Ernst mit Milde und Strenge mit Güte gepaart – beides muss man gebrauchen, wenn man regieren will. Doch brauche ich euch das nicht eigens zu sagen. Es liegt uns ja sozusagen von Natur aus im Blute, stammen wir doch von drei recht wilden Völkern ab, den Goten, Sachsen und Franken. Mit diesen Völkern, so sagt man ja, sollen wir stammverwandt sein. Von den Goten haben wir die Sturheit geerbt, von den Sachsen die Heftigkeit, von den Franken den Unternehmungsgeist, aber alle drei Eigenschaften werden von der harten Not des Tages auf das rechte Maß beschränkt. Fehlt aber diese Not, die harte Lehrmeisterin, und schwelgt alles in Glück, dann klingt der alte Dreiklang im Wesen des Menschen von neuem auf. Ein edler Mensch muss deshalb vor sich selbst auf der Hut sein und an dem hl. David sich ein Vorbild nehmen. Solange dieser in stiller Zurückgezogenheit lebte, war er rechtschaffen, als er aber König geworden war, wurde er grausam, hinterlistig und zügellos in seinem Handeln und Denken. 

Quelle: Das Buch zum Lobe Westfalens 

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