Von Ralf Keuper

Die Bedeutung der Ökonomie ist uns in den letzten Jahren deutlich vor Augen getreten. Ebenso sind die Grenzen der Wissenschaft sichtbar geworden, die sich mit der Erklärung wirtschaftlichen Verhaltens auf der individuellen (Mikro) wie auf der gesellschaftlichen Ebene (Makro) beschäftigt. Seit Ausbruch der Finanzkrise steht die Zunft der Ökonomen in der Kritik; nur die wenigsten haben die Krise kommen sehen. So auch in Westfalen. Der mit Abstand streitbarste und öffentlichkeitswirksamste aller Ökonomen in Deutschland ist der in Brake (Kreis Höxter) geborene Hans-Werner Sinn.

Lange Zeit vor ihm war es Johann-Heinrich Jung-Stilling, der sich mit Fragen der Nationalökonomie beschäftigte, als es das Fach noch gar nicht gab. Erich Gutenberg aus Herford hat sich den Ruf des “Vaters der Betriebswirtschaftslehre Deutschlands” erworben. Der gebürtige Sauerländer Eugen Schmalenbach gilt das der Begründer der akademischen Betriebswirtschaftslehre und als “Vater der Wirtschaftsprüfer”.

Einer der einflussreichsten Wirtschaftsethiker der letzten Jahre ist Karl Homann, der bis zu seiner Emeritierung an der LMU in München lehrte. Werner Plumpe und Werner Abelshauser zählen zu den führenden Wirtschaftshistorikern Deutschlands. Walter Krämer ist nicht zuletzt durch seinen gemeinsam mit Hans-Werner Sinn veröffentlichten Aufruf der Ökonomen bekannt geworden. Daneben kürt er mit Gerd Gigerenzer die Unstatistik des Monats. Heinz-Josef Bontrup ist einer der härtesten Kritiker des Neoliberalismus. Alfred Müller Armack, einer der Väter der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland, lehrte mehrere Jahre an der Universität Münster , wo auch heute noch der Müller-Armack-Preis verliehen wird.

Der international renommierteste Ökonom mit Bezug zu Westfalen ist jedoch Reinhard Selten, der als bisher einziger Deutscher den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhalten hat und der über mehrere Jahre an der Universität Bielefeld lehrte.

Nachfolger von Hans-Werner Sinn als Direktor des einflussreichen Münchener Ifo-Instituts wurde der gebürtige Münsteraner Clemens Fuest.

Weitere:

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