Mein anfänglicher Plan, mich in Karlsruhe häuslich niederzulassen, scheiterte an den unüberwindlichen Schwierigkeiten, die sich mir entgegenstellten dadurch, dass ich nicht das Klima vorfand, das meiner schöpferischen Arbeit dienlich war, so wie ich es in meinem westfälischen Zuhause besaß. Es sind die Bindungen eines Künstlers an bestimmte örtliche Umstände, die tiefer reichen, als dass man dafür nur eine logische Erklärung finden könnte. …

Diese Bindung an meinen Hagener Wohnsitz bedeutet keineswegs eine Hommage an diese Stadt, die mir stets als eine gesichtslose Provinzstadt erschienen war wie viele andere Städte dieser Art. Es sind vielmehr die Bindungen an einen Kreis von Menschen, an Freunde, an Gegebenheiten und Begebenheiten aus meiner frühen Kindheit, wohl auch das Land, die Berge meiner Umgebung, das typische Licht oder der Geruch, der hier in der Luft liegt.
Ich bin weit durch die Welt gekommen, habe viel Aufregendes gesehen und erlebt und bin doch immer wieder zurückgekommen in diese Stadt, in der nicht viel passiert, von der ich nur weiss, dass es da eine Straße gibt, in der ich mein Haus habe, mein Atelier, in dem ich ungestört alle mitgebrachten Erlebnisse in Bilder umsetzen kann, die meine Welt bedeuten.

In: Westfalen unter sich über sich, hrsg. von Rainer Schepper

Schreibe einen Kommentar