Philipp Ferdinand Ludwig Bartscher (1749 – 1823) war ein vielseitiger Künstler und umtriebiger Geschäftsmann. Er hat sich unter anderem als Maler, Restaurator, Zeichenlehrer, Kunstschriftsteller, vor allem jedoch als Möbelmanufakturist betätigt. Zwischen 1792 und 1806 führte er in seiner Heimatstadt Rietberg Westaflens erste Möbelfabrik. In diesem Zeitraum entfaltete Bartscher eine überaus vielfältige und umfangreiche Produktion. Seine Arbeiten trafen den internationalen Geschmack des Klassizismus so gut, dass sie in westfälischen Adels- und wohlhabenden Bürgerkreisen reißenden Absatz fanden. Bartschers Möbelentwürfe konnten sich in ihren Proportionen sowie in Auswahl, Kombination und Anordnung der Dekorelemente durchaus mit den Produkten führender Werkstätten seiner Zeit messen. Der Rietberger entwickelte selbstständige Möbelkunstwerke mit einer individuellen kunsthandwerklichen Handschrift, die einen hohen Wiedererkennungswert besitzt und Bartscher zu einer charakteristischen Künstlerpersönlichkeit von westfälischem Rang erhebt. Zum Katalog: Die Ausstellungsstücke stammen aus der Sammlung des Museums sowie Leihgaben aus Museen und Privatbesitz; wohlproportionierte Möbel mit aufwändigen Marketerien in warmen Farbtönen verschiedener Hölzer bieten einen Augenschmaus, der sowohl interessierte Laien als auch Fachbesucher anspricht.

Quelle: Feine Möbel aus Westfalen: Die Manufaktur des Rietberger Hofmalers Philipp Ferdinand Ludwig Bartscher

Von Rolevinck

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