Von Ralf Keuper

Die Geschichte des Gütersloher Flughafens beginnt offiziell im Jahr 1935. Die damalige Wehrmacht errichtete auf dem Gelände zwischen Gütersloh, Herzebrock und Harsewinkel-Marienfeld einen Militärflugplatz, auf dem bis zum Ende des 2. Weltkrieges deutsche Jagdflugzeuge stationiert waren.

Danach übernahm die Royal Air Force (RAF) den Flughafen, der der größte Militärflughafen der Briten im Ausland war. Legendär waren die Senkrechtstarter und der Besuch der Red Arrows. Daneben wurde der Flughafen zeitweise auch zivil genutzt, u.a. von Bertelsmann.

Wie Klaus Kemper in seiner Biografie über Heinz Nixdorf schreibt, soll der Paderborner Computerpionier zumindest zeitweise, die Ansiedlung des Regionalflughafens für Ostwestfalen in Gütersloh präferiert haben.

Auch große Passagiermaschinen (Tristar) konnten in Gütersloh starten und landen, wie ich selbst während eines mehrwöchigen beruflichen Aufenthalts dort sehen konnte. Hin und wieder kam auch mal ein Mitglied der königlichen Familie auf einer Stippvisite vorbei, wie ich ebenfalls beobachten konnte. Der Flughafen selbst ist eine “Stadt in der Stadt” – fragt sich nur welcher? Gütersloh oder Harsewinkel? So klar, wie man in Gütersloh meint, ist die Sachlage nicht. Allerdings haben die Stadträte von Harsewinkel und Herzebrock-Clarholz ihre Anträge auf Rücküberstattung von rund 230 der insgesamt 340 Hektar Fläche ausgesetzt.

Da die Briten den Flughafen, der seit einigen Jahren nicht mehr als Militärflugplatz genutzt wird, im kommenden Jahr räumen werden, ist die Diskussion über die weitere Nutzung seit einiger Zeit im vollen Gang.

Diskutiert wird die Nutzung als interkommunales Gewerbegebiet sowie die Einrichtung einer Umweltschutzzone.

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