Es hat eine Zeit gegeben, in der Paderborn und Magdeburg gleichermaßen in Sachsen gelegen haben. Dieses Sachsen besteht seit langem nicht mehr. Wir wollen es das alte Sachsen nennen. …

1180 hat Kaiser Friedrich Barbarossa Heinrich den Löwen, den Herzog von Sachsen, abgesetzt und dessen Herrschaftsgebiet aufgeteilt. Es entstand ein neues Herzogtum Sachsen, das nur noch den östlichen Teil des alten Landes umfaßte. Später dehnte sich der Landesname auf das Gebiet von Dresden und Leipzig, Meißen und Chemnitz aus. Aus dem Westen des alten Sachsens bildete Friedrich Barbarossa das Herzogtum Westfalen und übertrug die Herrschaft den Erzbischöfen von Köln. Vom Land Westfalen hat sich die Bezeichnung Sachsen völlig gelöst. Das ist auffällig genug, denn zur Zeit Karls des Großen (772-814) lag ein Schwerpunkt Sachsens in Paderborn. Hier hat der Kaiser von 774 bis 804 acht Reichsversammlungen oder Synoden abgehalten. Es kann in diesem Zusammenhang außer Betracht bleiben, daß der Name Westfalen sich erst seit dem 11. Jahrhundert von Westen her auf das Gebiet von Paderborn ausgedehnt hat. Wesentlich ist der Untergang des Namens Sachsen als Bezeichnung des nordwestlichen Deutschlands. Das alte Sachsen könnte zu sehr langen Ausführungen Anlaß geben. Hier und heute wollen wir uns nur mit der Frage beschäftigen, welches Gebiet auf dem europäischen Festland im Altertum und im Frühmittelalter als Sachsen gegolten hat, jedoch die inneren Zustände dieses Gebiets außer acht lassen. …

Quelle: Sage und Geschichte um das alte Sachsen

Von Rolevinck

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