Von Ralf Keuper

Der Chirurg von der Weser, der vor allem in Corvey gewirkt hat, gilt als der bedeutendste Chirurg des Hochmittelalters in Deutschland. Er studierte um 1220 bis 1230 an den Universitäten Bologna und Montpellier. An der medizinischen Schule in Montpellier traf er auf Wilhelm Burgensis (de Congenis), lernte dessen Operationsmethoden kennen und schrieb die Vorlesungen nach, die dieser über die Chirurgie des Roger Frugardi gehalten hatte. Diese in der Provence verfassten medizinwissenschaftlichen Abhandlungen fanden weite Verbreitung und begründeten seinen Ruhm[1]Wikipedia[2]Geräte des “Chirurgen von der Weser” sind Teil von internationaler Ausstellung.

Hermann von Höxter war erster regens doctor der medzinischen Fakultät der 1386 gegründeten Universität von Heidelberg.

Im 17. Jahrhundert machte Johannes Wesling in Padua von sich reden, wo er an der dortigen Universität die vergleichende Anatomie und Embryologie begründete. Johannes Gigas war nicht nur Kartograph und Mathematiker, sondern auch Leibarzt des Kurfürsten Ferdinand I. von Bayern. Leibarzt eines venezianischen Dogen war Johann Conrad Barchusen. “Seine eigentliche Bedeutung liegt aber darin, dass er einer der ersten Vertreter des universitären Lehrfaches Chemie war, das bis dahin als Teilgebiet der Medizin aufgefasst wurde” (Wikipedia). Johann Bernhard Varnhagen war Leibmedicus von König Gustav Adolf II. und Christina I. von Schweden. Ferdinand von Ritgen hat sich vor allem um die Geburtskunde verdient gemacht. Abraham Jacobi gilt als der Begründer der Kinderheilkunde. Er eröffnete das erste Kinderkrankenhaus der USA. (Wikipedia). August Gärtner wurde als Verfasser der “Wassers-Bibel” bekannt. Das wichtigste Arzneibuch des 17. Jahrhunderts, den “Artzney-Schatz”, verfasste Johann Schröder. Ein Pionier der Endokrinologie ist Arnold Adolf Berthold.

Leonhard Ludwig Finke war der erste, der eine medizinische Geografie der Menschheit verfasste.

Ein berühmter Neurologe war Hermann OppenheimFriedrich Daniel von Recklinghausen hat wegweisende Forschungen in der Entzündungslehre durchgeführt, die u.a. zur Entdeckung der Wanderzellen und der Neurofibromatose Typ 1, auch Morbus Recklinghausen genannt, führten.

Friedrich Hofmann erfand den Ohrenspiegel.

Als Gerechter unter den Völkern wurde posthum der Chirurg Rudolf Bertram geehrt.

Willibald Pschyrembel ist der Namensgeber des Medizinischen Wörterbuchs, das in der Medizin eine ähnliche Bedeutung erlangt hat wie der Duden für die Sprache. Das Werk Anatomie des Menschen von Anton Johannes Waldeyer, Neffe des Anatomen Heinrich Wilhelm Waldeyer,  aus dem Jahr 1942 ist mittlerweile ein Standardwerk. Harald zu Hausen, geboren in Gelsenkirchen, erhielt im Jahr 2008 für seine Beiträge zur Krebsforschung den Nobelpreis für Medizin.

Schreibe einen Kommentar