Hermann Pepper gehört bisher nicht zu den bekannteren westfälischen Kaufleuten, obwohl sein Name im 16. Jahrhundert am englischen und schwedischen Hofe mehrfach gefallen sein dürfte. Die Ursachen für das geringe Aufsehen, das seine Person in der Forschung bisher erregt hat, liegen auf der Hand. Pepper agierte die meiste Zeit seines Lebens von Antwerpen aus und ist nicht leicht als ein gebürtiger Westfale zu erkennen. In der vergleichsweise gut aufgearbeiteten Kölner Handelsgeschichte trat Pepper als Kaufmann aus Antwerpen hinter den lokalen Akteuren zurück. …
Die Familie Pepper ist im 15./16. Jahrhundert in drei Städten der Grafschaft Mark, in Iserlohn, Altena und Schwerte, nachzuweisen. Die ältesten Belege stammen aus Iserlohn, weshalb wohl dort die Wurzeln liegen dürften. Zur Mitte des 15. Jahrhunderts gehörten Hans Pepper und sein Sohn Hermann (Menneken) der Pankratius-Bruderschaft an. 1485 und 1497 findet sich auch Albert Pepper als Mitglied dieser Bruderschaft. Ein weiterer Pepper namens Heinrich tauchte 1448 als Geschädigter der Soester Fehde auf. Zwei Argumente sprechen für einen Bezug der Familie Pepper zum metallverarbeitenden Gewerbe: St. Pankratius war nicht nur Patron der Bruderschaft, sondern auch der Zunft der Panzermacher, und ein Hermann Pepper aus Iserlohn wird in einer Kölner Quelle des 15. Jahrhunderts wahrscheinlich als Einkäufer von Stahldraht aus Nürnberg erwähnt.
Quelle / Link: Hermann Pepper. Ein westfälischer Waffenhändler in Antwerpen im 16. Jahrhundert