Die Hersteller der elektrischen Verbindungstechnik Phoenix Contact, Wago und Harting bekommen die Folgen der sich abkühlenden Konjunktur zu spüren. Nachdem die Umsätze im vergangenen Jahr noch mit bis zu 25% gestiegen waren, stehen die Zeichen nun auf Umsatz- und Gewinnrückgang. Bei Harting ist ein Personalabbau in Gespräch.

Den Anfang machte Wago aus Minden vor drei Wochen. Eine Unternehmenssprecherin teilte auf Anfrage mit, dass Wago einen Einstellungsstopp und die Einführung von Kurzarbeit plant. Es seien temporäre Maßnahmen zur Reduzierung der Kosten erforderlich[1]Aufträge gehen zurück – Wago aus Minden kündigt Kurzarbeit an.

Auch bei Phoenix Contact gehen Umsatz und Gewinn zurück. Der CEO von Phoenix Conatct, Frank Stührenberg, erklärte, dass aktuell Aufträge fehlen. “Investoren denken neu, Förderprogramme werden nicht so schnell auf den Weg gebracht wie gedacht, und entsprechend zögerlich agieren Auftraggeber”[2]Gewerbesteuereinbruch bei Phoenix Contact: Blomberg steht am Abgrund. Die einstige Lokomotive der Weltwirtschaft, China, wachse momentan kaum. Massenentlassungen oder andere drastische Maßnahmen seien nicht zu befürchten. Für die Stadt Blomberg ist das jedoch ein Schlag ins Kontor. Wegen des Gewerbesteuereinbruchs durch Phoenix Contact steht die Kommune mit dem Rücken zur Wand.

Bei Harting in Espelkamp sieht das interne Effizienzsteigerungsprogramm “Pythagoras” den Abbau zahlreicher Arbeitspläzte vor – u.a. durch Outsourcing. So sollen die Mitarbeiterinnen des Empfangs durch einen externen Sicherheitsdienst mit dessen Personal ersetzt werden. Insgesamt sollen in Espelkamp auf Firmengruppenebene 160 Arbeitsplätze betroffen ein. “Letztendlich blieben jedoch „nur noch“ 90 Stellen übrig, die nicht mehr andernorts aufgefangen werden könnten, so ist zu vernehmen”[3]Ausgliederung und Stellenabbau – Gerüchte um Harting in Espelkamp. Gegenüber der Neuen Westfälischen wies ein Sprecher als Ursache auf die konjunkturelle Abschwächung und die globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hin, die in den vergangenen Monaten einen merklichen Auftragsrückgang nach sich gezogen hätten. Im Raum steht womöglich auch die Verlagerung des Firmensitzes der Harting Stiftung als Dachgesellschaft der Unternehmensgruppe in die Schweiz[4]Stellenabbau und Ausgliederung: Das sagt die Gewerkschaft zu Harting in Espelkamp.

Unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt, inwieweit die anderen Hersteller der Region, wie KEB, Weidmüller und Beckhoff von der Entwicklung betroffen sind. Spurlos dürfte das auch an ihnen nicht vorübergehen.

Update:

Weidmüller, Wago und Co.: Elektrotechnik-Konzerne in OWL greifen zur Kurzarbeit

Von Rolevinck

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