Von Ralf Keuper
In den Jahren von 1975 bis 1979 waren die “Umsonst & Draußen – Festivals” im ostwestfälischen Vlotho und Porta Westfalica bundesweit bekannt. Einige sprechen in dem Zusammenhang gerne auch von “Woodstock in Westfalen” in Anlehnung an das legendäre Rockfestival, das im Jahr 1969 in einer kleinen Stadt im US-Bundesstaat New York stattfand. Für viele verkörpert “Woodstock bis heute den mystifizierten Mythos eines friedliebenden, künstlerischen und „anderen“ Amerikas”.
Das Rockfestival in Vlotho knüpfte daran an:
Ähnlich wie Woodstock stand auch der Name Vlotho lange Zeit für eine bestimmte Art des Rockfestivals. Das Ganze begann 1975, als die in Vlotho beheimatete Band Hammerfest ein Festival veranstalten wollte. Weil ihr klar war, dass der eigene Namen nicht reichen würde, um mehr als ein paar hundert Leute anzuziehen, wandten sie sich an möglichst bekannte Musiker. Prompt sagten Bands aus der alternativen Ecke wie Embryo und Missus Beastly zu und das erste Umsonst & Draußen-Fest in der Vlothoer Kiesgrube fand statt. Von Anfang an war es schon vom Ansatz her keines der üblichen Rockfestivals, sondern entwickelte sich über die Jahre zu einem Treffpunkt für die alternative Szene Deutschlands, da die ursprünglichen Ideengeber Hammerfest im Politrock unterwegs waren. 1975 waren es 2000 Menschen, 1979, beim letzten, strömten 100.000 Menschen dorthin, um sich die Musik anzuhören und vor allem Gleichgesinnte zu treffen, denn von Anfang an fungierte Umsonst & Draußen als Infozentrale für die Szene (Quelle: Die Umsonst & Draussen-Festivals im westfälischen Vlotho und Porta Westfalica von 1975-1979 waren ein Treffpunkt der alternativen Bewegung).
Wer mehr darüber erfahren möchte, sei auf die Seite Umsonstunddraussen verwiesen.