Dieser Name der Westfalen wurde in einem längeren Prozess vom 9. bis zum 13. Jh. zur Bezeichnung des gesamten Raumes zwischen Rhein und Weser und verdrängte den Namen der Engern völ- lig aus diesem Bereich. Obwohl dieser Raum keine naturräumliche Einheit dar- stellt, erhielt er zunehmend durch wirt- schaftliche Verflechtungen innere Kohä- sion. Vom frühen Mittelalter an haben die getreideproduzierende Hellwegzone und die Viehzuchtgebiete des Münster- landes den starken Einfuhrbedarf des Süderlandes an Nahrungsmitteln ausge- glichen, das als Bergbaugebiet mit vor allem stetig zunehmender Eisenproduk- tion zu gelten hat. Zwar gingen die Hauptströme des frühen mittelalterli- chen Fernhandels an Westfalen vorbei, nur eine große Fernverbindung von West nach Ost, der „Hellweg“ vom Rhein ins Harzgebiet und weiter nach Magdeburg, trug zu seiner Erschließung bei.
Quelle: Westfalenbild und Westfalenbewusstsein in der Vormoderne