Die Burg- und Schloßbauten in Rheda mit ihren mittelalterlichen -, Renaissance und Barockteilen gehören zu den bemerkenswertesten Kunstdenkmälern in Westfalen. Insbesondere der Kapellenturm, eines der “eigenwilligsten, aber auch hervorragendsten Bauwerke aus staufischer Zeit in Deutschland” , hat seit einigen Generationen das Interesse der Kunstgeschichte erregt. Der königliche Baurat E. Schmidt-Halberstadt führte die Kapelle in die Kunstgeschichte ein. Bereits Schmidt verwies auf einen baugeschichtlichen Zusammenhang mit dem Kloster Marienfeld. Die Dissertationen von Otto Schürer, später Professor in Prag, und Walter Troeller, später Professor in Tübingen, vertieften die kunsthistorischen Erkenntnisse. Mit dem “Rhedaer Bauwunder” (Schürer) beschäftigten sich dann vor allem Otto Gaul, Leo Zellner, Franz Mühlen und zuletzt Ulrich Stevens. Mit Ausnahme der Beiträge Leo Zellners, eines Schülers des Grafen Vitzthum von Eckstaedt, waren die obigen Arbeiten fast ausschließlich stilkritisch orientiert. Die baugeschichtlich relevanten Quellen wurden hierbei kaum berücksichtigt, wohl auch deshalb, weil sie aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit fehlen und erst spärlich zu Ende des 16. Jahrhunderts einsetzen. Dennoch lassen interpretationsfähige schriftliche Zeugnisse zuweilen Rückschlüsse auf ältere Verhältnisse zu.

Quelle / Link: Bemerkungen zur Baugeschichte des Schlosses Rheda

Von Rolevinck

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