Von Ralf Keuper

An der Robotik scheiden sich nicht nur in Westfalen häufig die Geister. Für einige ist sie eine ernsthafte Bedrohung für die Arbeitsplätze, die sich längst nicht mehr auf die Industrie beschränkt, für andere dagegen ist sie ein Segen, der uns ein Zeitalter frei von Arbeit und anderer “Plage” bescheren wird.

Vergleichsweise sicher ist, dass die Robotik noch längst nicht am Ende ihrer Entwicklung angelangt ist. Unklar sind dagegen, wie schon erwähnt, die Auswirkungen für Wirtschaft und Gesellschaft.

In Westfalen wie anderswo auch werden Roboter für unterschiedliche Zwecke, meistens in der verarbeitenden Industrie, eingesetzt. Der größte Anteil dürfte auf die Automobilzulieferer entfallen. Ein Gebiet mit großem Zukunftspotenzial ist die Industrial IT, d.h. die IT-basierte Automationstechnik, in Westfalen prominent vertreten durch ITs OWL . Im Vordergrund stehen hier teilautonome technische Systeme, oder wie es etwa bei CoR-Lab zum Clusterquerschnittsprojekt Selbstoptimierung heisst:

Das Clusterquerschnittsprojekt Selbstoptimierung (itsowl-SO) stellt ein Instrumentarium zur Entwicklung intelligenter technischer Systeme bereit. Das angestrebte Instrumentarium besteht aus 1) Maschinellen Lernverfahren, 2) mathematischen Optimierungsverfahren, 3) einer Architektur für selbstoptimierende Regelungen, 4) Methoden und Verfahren zur Steigerung der Verlässlichkeit, 5) Methoden für den Entwurf selbstoptimierender Systeme und 6) wiederverwendbaren Lösungsmustern.

Geforscht im Bereich Robotik wird in Westfalen an dem bereits erwähnten Research Institute for Cognition and Robotics (CoR-Lab) an der Universität Bielefeld, am Lehrstuhl für Echtzeit Lernsysteme der Universität Siegen, im GET Lab der Universität Paderborn, am Institut für Roboterforschung an der TU Dortmund und am Institut für Robotik und Mechatronik der Hochschule Bochum.

Dass die Robotik schon lange nicht mehr auf die Forschung beschränkt ist und ihre Ergebnisse Einzug in die Wirtschaft gehalten haben, zeigt in Westfalen u.a. GEA Farm Technolgies mit ihren automatischen Fütterungssystemen und Melkrobotern .

Ganz der Robotik verschrieben haben sich LMD aus Lennestadt, Kuhre Robotics in Herzebrock-Clarholz, die Trapo AG aus Gescher, Strothmann aus Schloss Holte – Stukenbrock und carat robitic aus Dortmund.

Miele hat mit Robotvario ein Verfahren für die Aufbereitung von Robotik-Instrumenten in der Chirurgie entwickelt.

Mit der Verbreitung der Roboter gewinnen auch Fragen aus dem Bereich der Rechtswissenschaften an Bedeutung. So befasste sich im Mai vergangenen Jahres eine interdisziplinäre Tagung an der Uni Bielefeld mit der Frage, ob wir ein Roboterrecht brauchen.

Weitere Informationen/Update:

Robotik in Ostwestfalen

Softe Roboter” mit großer Zukunft

Dr. Natascha Esau: Wie Mensch und Maschine neue Partner werden (C-LAB Paderborn)

Wenn Menschen mit Maschinen reden

Roboter: Hey, lass uns mal quatschen!

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