Heuerleute, Heuerlinge, Kötter, Häuslinge, Häusler, Inwürner, Würner, Lieftüchter oder Arröder – so vielfältig wie die Bezeichnungen für diese ländliche Unterschicht war auch die regionale Ausgestaltung des Heuerlingswesens. Nahezu 400 Jahre war es in Nordwestdeutschland ein wesentlicher Bestandteil des Lebens auf dem Land. Je nach Region besitzen bis zu 80 Prozent der alteingesessenen heutigen Bevölkerung Heuerleute als Vorfahren. Im vorliegenden Buch lesen Sie, wie das Heuerlingswesen entstand, wie die Heuerleute lebten und wohnten, wie sie nach Unabhängigkeit vom Bauern und nach einer eigenen Scholle strebten. Dazu besiedelten sie unter primitivsten Bedingungen Moore und Heiden, gingen zur Saisonarbeit in die Niederlande, wanderten in großer Zahl in die „Neue Welt“ aus und suchten ständig nach weiteren Einnahmequellen, um ihre schwierige wirtschaftliche Situation zu verbessern. Diese den deutschen Nordwesten prägende Lebens- und Wirtschaftsform verschwand während der Wirtschaftswunderjahre innerhalb kurzer Zeit. Zahlreiche Illustrationen und anschauliche Quellen lassen das Heuerlingswesen von seinen Anfängen bis zu seinem Verschwinden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder lebendig werden. Für die 9. Auflage wurden die beiden letzten Kapitel, also vor allem die Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, erweitert und die Literaturliste aktualisiert

Quelle: “Wenn der Bauer pfeift, dann müssen die Heuerleute kommen!”: Betrachtungen und Forschungen zum Heuerlingswesen in Nordwestdeutschland

Rezensionen:

Recensio-regio.net

 

Von Rolevinck

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