Von Ralf Keuper
Josef Pieper hat mit Muße und Kult 1947 ein Buch geschrieben, dessen Aussagen heute aktueller denn je sind. In einem Radiobeitrag geht es um die Interpretation der Freizeit in unserer Gesellschaft. Für Pieper hatte Freizeit eine andere Bedeutung als heute üblich ist. Für ihn ging es in der Freizeit nicht darum, Zeit mit Unterhaltung und Ablenkung totzuschlagen, sondern wirklich kreativ zu sein. Heute, da wir scheinbar Zeit im Überfluss haben, ein Problem, das in dem Radiointerview diskutiert wird.
Für Pieper galt der Satz: Arbeiten, um Muße zu haben. Oder in seinen Worten:
Gegen die Ausschließlichkeit des Richtbildes der Arbeit als Aktivität .. steht die Muße als die Haltung der Nicht-Aktitviät, der inneren Ungeschäftigkeit, der Ruhe, des Geschehen-Lassens, des Schweigens. (in: Muße und Kult)