In der lesenswerten Schrift 1100 Jahre Beelen (920 – 2020) – Großartiges, Wissenswertes und die Menschen aus der Reihe Beelen in Bildern und Berichten (Band 15) erwähnt der Autor, Wilfried Lübbe in dem Kapitel Älteste Besiedlung – „Beelen in der Antike“ Forschungen der TU Berlin, in denen der Versuch unternommen wurde, die Ortsnamen aus den Schriften des Claudius Ptolemäus über Germanien zu entschlüsseln. Unter den 94 Orten, die Ptolemäus aufführt und die in der Liste der 94 Orte in der Germania Magna behandelt werden, befinden sich Teuderium, Mediolanum und Bogdaium. In der Forschung wie auch in dem Beitrag von Lübbe wird häufig auf den Artikel Die antike Karte von Germania des Klaudios Ptolemaios verwiesen.

Teuderium (Teuderion)

Teuderium, in antiken Quellen auch als Teuderion (Τευδέριον) bezeichnet, ist ein Ortsname, der vom Geographen Claudius Ptolemäus um das Jahr 150 n. Chr. in seinem Werk „Geographia“ genannt wird. Ptolemäus gibt für Teuderion die Koordinaten 29° 20′ Länge und 53° 20′ Breite an, was nach heutiger Berechnung in die Region um Beelen in Nordrhein-Westfalen fällt. Dort wurden archäologische Spuren germanischer Siedlungen aus dem 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. gefunden. Die Identifizierung mit dem heutigen Paderborn wird in einigen modernen Quellen diskutiert, ist aber nicht eindeutig belegt.

Mediolanum

Im Zusammenhang mit Germanien und den Angaben bei Ptolemäus wird Mediolanum gelegentlich als möglicher antiker Name für einen Ort im heutigen Westfalen diskutiert, wobei Borken als eine der möglichen Lokalisierungen genannt wird. Diese Zuordnung ist allerdings nicht eindeutig belegt und bleibt in der Forschung umstritten, da die antiken Quellen oft ungenau sind und archäologische Nachweise fehlen.

Bogdaium (Bogadion)

Bogdaium, auch als Bogadion (Βογάδιον) bei Ptolemäus genannt, ist wie Teuderion ein antiker Ortsname aus dem nördlichen Innern Germaniens. Ptolemäus gibt für Bogadion die Koordinaten 30° 15′ Länge und 50° 00′ Breite an. Die genaue Lage ist heute nicht eindeutig identifiziert, doch wird der Ort in der Forschung oft im Zusammenhang mit Regionen im heutigen Westfalen diskutiert, Lübbe nennt unter Verweis auf die Forschungen der TU Berlin Salzkotten. Konkrete archäologische Nachweise oder eine sichere Zuordnung zu einer modernen Stadt gibt es bislang nicht.

Zusammenfassung

Diese Ortsnamen stammen aus antiken geographischen Werken, insbesondere von Ptolemäus, und ihre genaue Lokalisierung ist in vielen Fällen Gegenstand der Forschung.

Von Rolevinck

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