Von Ralf Keuper

Die Hersteller von Musikinstrumenten haben es derzeit nicht leicht. Selbst namhafte Unternehmen wie Steinway & Sons haben schwer mit der zunehmenden Konkurrenz aus Fernost zu kämpfen.

Große Musiker und Komponisten wussten schon immer um die Bedeutung der Instrumente für ihr Spiel bzw. ihre Kompositionen; ein Punkt, auf den Peter Gradenwitz in seinem Buch Kleine Kulturgeschichte der Klaviermusik hinweist:

Zu jeder Zeit verlangten die Kompositionen für Klavierinstrumente eine der Technik und dem Stil des Spielers und der Musik angepasste Bauart und ein entsprechendes Klangvolumen; ebenso inspirierten die von Meisterbauern angefertigten Instrumente die Komponisten zu einer dieser Klavierinstrumente kongenial ausnützenden Musik.

Ähnliches berichtet Joseph Wechsberg in Zauber der Geige. Für den Klang einer Geige ist die Verwendung des richtigen Lacks von großer Bedeutung, wie schon der legendäre Antonio Stradivari wusste.

Ein bedeutender aus Westfalen stammender Klavierbauer war Johann Bernhard Klems, der als ausgesprochen experimentierfreudig galt. Durch die enge Zusammenarbeit mit Robert Schumann konnte Klems dem Klavierbau ebenso wie der Klaviermusik wichtige Impulse geben.

Wilhelm Busch verdankt seinen Ruf als Instrumentenbauer auch seinen berühmten Kindern, Fritz, Adolf, Hermann und Heinrich.

Der gemessen an der Anzahl der Instrumente größte Wirtschaftszweig war in Westfalen der Orgelbau. Der bekannteste westfälische Orgelbauer dürfte Johann Patroclus Möller sein. In der Musikwelt besonders beliebt ist die Johann Patroclus Möller – Orgel in Marienmünster. Seit 1889 werden bei den Gebrüder Stockmann in Werl Orgeln gebaut.

Daneben waren und sind in Westfalen noch weitere regional und überregional bekannte Orgelbauer tätig, wie auf der Seite Die Orgellandschaft Westfalen und Ostwestfalen-Lippe nachzulesen ist. Eine weitere wichtige Informationsquelle ist Orgellandschaft Westfalen und Lippe, die auch einen Hinweis auf die älteste bespielbare Orgel Deutschlands in Osttönnen  (Ortsteil von Soest) enthält.

Ein heute noch erfolgreich am Markt agierendes Unternehmen aus der Musikalienbranche ist Sonor aus Bad Berleburg. Die Schlaginstrumente des Unternehmens haben unter Musikern einen herausragenden Ruf. Ebenfalls ein Begriff unter Musikern ist die Instrumenten-Schmiede Finke aus Herford.

Leonhard und Viktor Müller aus Minden sind seit 1997 als Geigenbauer tätig.
Bereits seit 1919 ist die Familie Gläsel aus Gelsenkirchen eine feste Größe im Geigenbau.

Ein Meister seines Fachs ist der Gitarrenbaumeister Hartmut Hegewald aus Bönen.

Weitere:

Hans Peter Mebold

Helmut Finke

Johann Heinrich Brinkmann

Hans Reichel

Christian Klausing

Stephan Oppel

Johann Georg Alberti

Johann Hencke

Gebrüder Knake

Bernhard Dreymann

Henrich Mencke

Weitere Informationen:

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