Von Ralf Keuper
Würden die Geschäfte der Hersteller von Küchenmöbeln nicht so gut laufen, dann fiele die Bilanz der deutschen Möbelindustrie unterm Strich wohl negativ aus. Wie u.a. die FAZ in Küchenhersteller sorgen für Umsatzplus in der Möbelindustrie berichtet, haben vor allem die Hersteller von Wohnmöbeln momentan schwer zu kämpfen.
Eine Ursache dafür ist, dass die großen Möbelhäuser wie Porta immer stärker auf ausländische Hersteller zurückgreifen. Er werde immer schwieriger, so der Präsident des VDM, Axel Schramm, in Deutschland zu konkurrenzfähigen Preisen zu produzieren. Erschwert wird das Geschäft auch dadurch, dass das Wohnzimmer nicht mehr die Bedeutung als Mittelpunkt des Hauses hat. Diese Rolle hat mittlerweile die Küche übernommen. Als Folge davon gehen der Bedarf an klassischen Wohnmöbeln, wie massiven Schränken oder gar ganzen Fronten, zurück, worunter Hersteller wie hülsta aus Stadtlohn zu leiden haben. Die Wohnstil ist heute modular geprägt, große Einheiten sind da nicht mehr angesagt. Häufig reichen schon kleine Low- oder Sideboards. Neben hülsta sind in der letzten Zeit auch andere Möbelhersteller in die Bredouille geraten, wie Paschen aus Wadersloh oder Bast aus Werne, die Insolvenz anmelden mussten. Ebenfalls in Schwierigkeiten befindet sich Nolte aus Delbrück.
Anders sieht es dagegen bei den Herstellern von Küchenmöbeln aus. Hier laufen die Geschäfte seit Jahren auf Hochtouren. Grund dafür ist u.a. der anhaltende Bauboom. An der Küche, so die Konsumentenforscher von GfK , werde nicht gespart. Hinzu kommt, dass Hersteller wie nobilia aus Verl oder Häcker aus Rödinghausen ihre Produktion stark automatisiert und digitalisiert haben und so äußerst effizient produzieren können. Die Küchenhersteller aus Ostwestfalen-Lippe dominieren den deutschen Markt mit einem Markanteil von bis zu 60 Prozent. Vor einigen Jahren widmete sich brand eins in Küchenhersteller in Ostwestfalen-Lippe. Die k. u. k. Dynastie dem “Möbel Valley” Deutschlands.
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