Im Dreingau in Altsachsen, am Lippeufer in Hirutfeld (Herzfeld), nahe und innerhalb der Grenzen der später gegründeten Burg und Burggrafschaft Stromberg, liegen die Wurzeln des sächsischen König- und Kaisertums begründet. Dieses bedeutsame Faktum, das von den Geschichtsforschern bisher kaum beachtet wurde – ausgenommen bei Hömberg und Leidinger – ist sehr wahrscheinlich als Schlüssel zur richtigen Deutung der Stromberger Geschichte anzusehen.

Am Ende des 8. und Anfang des 9. Jahrhunderts lebten auf dem königlichen Haupthof „regia curtis“, in dem heute Herzfeld gegenüberliegenden Hovestadt, Ida, eine fränkische Grafentochter und Karolinger-Verwandte, und ihr Gemahl Ekbert als Ekbertiner-Begründer. .. Zudem wird Ekbert von Karl dem Großen zum comes und dux (Graf und Herzog) über die Sachsen zwischen Rhein und Weser ernannt. …

Obwohl sich Sachsen in der Hand der Ekbertiner befand, hatte das „regnum Saxonie“ keinen Bestand, weil die Söhne Ekberts das väterliche Erbe unter sich teilten. Aus dem Erbteil des jüngeren Bruders Cobbo entstand dagegen der 859 genannte „ducatus Westfalorum“, die Großgrafschaft der Grafen von Westfalen. .. Seit 919 war die Grafschaft reichsunmittelbar, galten die Grafen von Westfalen als Reichsgrafen. Aus dem Erbteil des ältesten Sohnes von Ida und Ekbert, der mit Hovestadt, der Residenz und Herzfeld als Begräbnisstätte der Eltern, die im östlichen Sachsen gelegenen Besitzungen erhielt, erwuchs das Herzogtum der Ludolfinger, dessen erster Inhaber Herzog Luidolf war und von Luidolfs Sohn Agius als „dux orientalim Saxonium“ bezeichnet wird.

Herzog Luidolf von Sachsen war Ekbertiner-Nachfolger und Stammvater des sächsischen Königshauses. Aus seinem Geschlecht erwuchsen die späteren Könige und Kaiser aus sächsischem Geblüt.

Quelle: 800 Jahre Wallfahrt und Stromberger Geschichte

Von Rolevinck

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