Von Ralf Keuper

Die Anzahl bedeutender Verleger und Verlage aus Westfalen bzw. mit westfälischen Wurzeln ist bemerkenswert.
Zählt man die Buchdrucker zur Regie der Verleger, ist Johann van Gehlen so etwas wie ihr Ahnherr in Westfalen. Weitere Buchdrucker mit verlegerischer Ader waren Johann von Westfalen und Matthäus Pontanus. Nicolaus van Deer, der vom Stammhaus Zum Springbon der Michaelisbrüder in Münster nach Rostock kam, begründete dort im Jahr 1475 eine der ersten Druckereien im deutschsprachigen Raum.

Die ersten Verleger Westfalens im heutigen Sinne waren wohl Friedrich Arnold Brockhaus, Arnold Andreas Mallinckrodt, Carl Bertelsmann, Johann Christoph Conrad Bruns und Ferdinand Schöningh.

Die (wirtschaftlich) erfolgreichsten waren Reinhard Mohn, der sich übrigens nicht als Verleger, sondern als (Medien-) Unternehmer verstand, Gerd Bucerius, Gründer der Wochenzeitung “Die Zeit” und Georg von Holtzbrinck, Gründer der Holtzbrinck-Gruppe (Handelsblatt, Die Zeit, Wirtschaftswoche etc.)

Verleger, die sich dagegen mehr der Literatur verschrieben hatten, waren Max Bruns, Gustav Kiepenheuer, Ferdinand Schöningh und mit Abstrichen Franz Cornelsen. Als katholischer Zeitungs- und Buchverleger war Josef Habbel in ganz Deutschland ein Begriff. Georg D. Callwey gründete 1894 den Callwey Verlag.

Der aus der Paderborner Verleger-Familie stammende Mitbegründer der Süddeutschen Zeitung, Franz Josef Schöningh, ist wegen seiner Vergangenheit während der NS-Zeit in die Kritik geraten.

Ein weiterer Verleger aus unserer Zeit mit Bezug zu Westfalen ist der Zeitungs-Magnat und leidenschaftliche Anhänger der ökonomischen Gedanken von Milton Friedman, Dirk Ippen.

Axel Diekmann ist geschäftsführender Gesellschafter der Verlagsgruppe Passau.

Die, wenn man so will, “Grand Dame” der westfälischen Verlagsszene war die ebenso resolute wie vermögende Anneliese Brost, Gesellschafterin der WAZ-Gruppe.

Häufig unterschätzt, aber spätesten durch den Erfolg von “Landlust” bundesweit bekannt, ist der Landwirtschaftsverlag in Münster. Ebenfalls in Münster angesiedelt ist der Aschendorff-Verlag. Wegen seiner geschäftlichen Praktiken stand und steht das 1870 von den Brüdern Heinrich und Lambert Lensing gegründete Medienhaus Lensing aus Dortmund immer wieder in der Kritik. Der 1768 gegründete Coppenrath Verlag aus Münster ist inzwischen eine feste Größe in der deutschen Jugend- und Kinderliteratur.
“Europas größter Wassersportverlag” nennt sich Delius-Klasing aus Bielefeld. Ebenfalls in Bielefeld ansässig ist der wissenschaftliche Fachverlag transcript, dessen Schwerpunkte “in den Medien-, Sozial- und Kulturwissenschaften, in Geschichte und Philosophie sowie im Kultur- und Museumsmanagement” liegen.

Im schwäbischen Gaildorf hält man die Erinnerung an Hans Kupczyk wach, dem die Stadt ihre Zeitung verdankt. Daneben war Kupczyk, der auch den Beinamen Farbenkönig trug, Herausgeber der Zeitschrift Farbe und Design.

Der mit weitem Abstand größte Verlag Westfalens und derzeit sogar der Welt ist die zu Bertelsmann gehörende Randomhouse-Gruppe.

Oscar von Forckenbeck gründete in Aachen das Internationale Zeitungsmuseum, das über die größte Zeitungssammlung der Welt verfügt.

In Extertal verstarb der umstrittene Verleger Alfred Hugenberg.

Weitere Verleger und Verlage:

Hermann Barckhusen

Johann Bergmann von Olpe

Friedrich Midellhauve

Carl Volckhausen

Norbert Beleke

Lieselotte Holzmeister

6. April 1848 – Gründung der Westfälischen Zeitung

Moritz Friedländer

Wilhelm Spemann

Heinrich Droste

Lambert Lensing

Jost Kalckhoven

Gottschalk Diedrich Baedeker

Julius Theodor Baedeker

Jost Kalckhoven

August Klasing

August Velhagen

Buchdruckerei F. L. Wagener

Ehemalige Verlegerin des Hirmer Verlags, Aenne Hirmer im Interview

Wilhelm Spemann

Emil Herz

Petrus in altis de Olpe 

Petrus Attendorn (Straßburg)

Buchhändler und Verleger Walther König zum 80.

2 Gedanken zu „Westfälische Drucker, Verleger und Verlage“

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