Christoph Diedrich Arnold Delius, geboren im Jahr 1742, kam in jungen Jahren aus Vlotho nach Bremen und absolvierte dort eine kaufmännische Lehre. „Danach war er mehrere Jahre für die Firma Heymann & Talla tätig als Ein- und Verkäufer und Supercargo (Ladungsexperte) in US-Amerika. Er gründete nach seiner Rückkehr in Bremen ein Ein- und Ausfuhrgeschäft für westfälisches Leinen, das nach Nordamerika und auch Westeuropa exportiert wurde, sowie eine Reederei mit Niederlassungen in Baltimore, New York und Philadelphia. Die Reederei wurde von Verwandten geleitet. Er besaß ausgedehnte Ländereien in South Carolina„.
1794 wurde Delius von George Washington zum ersten amerikanischen Konsul für Bremen und Oldenburg ernannt, was jedoch von der Bremer Regierung nicht anerkannt wurde.
Der Senat verweigerte ihm die Anerkennung „wegen besonderer Bedenklichkeiten bei der Person“; in der Begründung dafür heißt es unter anderem: „. . .Da besagter Delius die unerhörte Frechheit besessen, besagtes Dokument durch seine Dienstmagd, welche nicht einmal ihr Sonntagskleid angehabt hat, zu übersenden, musste der Hohe Senat es leider ablehnen, das Exequatur zu erteilen.“ . Washington ließ antworten, er habe es sehr ungern vernommen, dass man Delius nicht annehme. Er wünsche aber, das freundschaftliche Verhältnis weiter zu unterhalten und werde an Delius‘ Stelle eine andere Person ernennen. Am 4. Mai 1796 wurde daraufhin Fr. Jacob Wichelhausen zum ersten Konsul der USA in Bremen bestellt. Arnold Delius hat das wohl nie recht verwunden und begann, sich gegen Ende der neunziger Jahre aus dem Überseegeschäft zurückzuziehen[1]Rickmers Park.
Delius übergab die Geschäfte an seine Neffen, die das Unternehmen erfolgreich weiterführten.
Delius hinterließ einen bleibenden Einfluss auf den Handelsverkehr zwischen Bremen und den Vereinigten Staaten. Ausdruck dessen ist ein Brief von Delius an Benjamin Franklin. Darin äußert Delius den Wunsch, direkte Handelsbeziehungen mit den neu gegründeten Vereinigten Staaten aufzubauen, insbesondere im Bereich des Leinenhandels und anderer Waren. Er war zu dem Zeitpunkt seit etwa 20 Jahren im Geschäft und sich auf Exporte, insbesondere aus Preußen, spezialisiert.
In dem Brief[2]To Benjamin Franklin from Christoph Diedrich Arnold Delius, 7 February 1783 vom 7. Februar 1783 bemerkte Delius den Rückgang des Handels aufgrund des andauernden Krieges, der sowohl sein Geschäft als auch das Handelsumfeld insgesamt beeinträchtigt hat. In seinem Schreiben bittet Delius Franklin um Unterstützung in Form eines Empfehlungsschreibens, um Schutz und günstige Behandlung für sein Schiff und die Ladung bei seiner Ankunft in Amerika zu gewährleisten. Zudem äußert er die Hoffnung, eine vorteilhafte Handelsbeziehung aufzubauen, und bittet um Rat, wie er die Route seines Schiffs am besten planen kann.
References