Leonhard Ostendorf-Terfloth hat gerne den Namen seiner Mutter angehängt, da er auf seinen Großvater Terfloth mächtig stolz war; schließlich ist aus dessen Zuckerhandel der Großkonzern Ratio erwachsen. Er selbst war dagegen einen Abenteurer mit einem Hang zum Bohemien. Seine Schauspielerkarriere wurde früh durch einen Unfall abgeschnitten. Als Türmer von St. Lamberti in Münster nutzte er die Nachtwachen für einen literar­ischen Start. Mit dem Blick auf das wuselige Treiben der Bürgerchen da unten entwickelte sich sein satirischer Stil, in dem er zur 1200-Jahr Feier der Stadt Münster ein Theaterstück schrieb: Christoph Kolumbus entdeckt den Prinzipalmarkt! Gratulation, erster Satirepreis des WDR.

LOT wurde für Theaterstücke, Hörspiele, Gedichte und Erzählungen geehrt. Kein Wunder, denn seine vornehme Sprache hat damals wie heute die Leser eingenommen.

Die hier aus 6 Jahrzehnten versammelten Kurzgeschichten zeigen seinen kuriosen kulturkritischen Biss in bürgerliche Abläufe und Werte. Keiner wird geschont, nicht die Frommen, nicht die Wissenschaftler, Juristen, Verliebten oder die Impresarios. Über seine kauzigen Figuren muss man lachen, aber am Ende weiß man, Leonhard liebt seine Helden und Verlierer.

Quelle: Die skurrile Welt des Leonhard Ostendorf

Leseprobe

Rezensionen:

Der schreibende Türmer in seiner eigenen Welt: LOT, 1933-2022

Weitere Informationen:

Abschied von Poet und Lebenskünstler Leonhard Ostendorf Terfloth

Von Rolevinck

Schreibe einen Kommentar