Zentrum der Stahlarchitektur in Deutschland ist das Ruhrgebiet. Kohle und Stahl haben es groß gemacht; dass auch Häuser aus diesem Werkstoff gebaut wurden, haben die Fördergerüste, Zechenanlagen und Hochbehälter in den Hintergrund gedrängt. Eben hier setzte die Tagung an, die in dem Pavillon vis-à-vis des ehemaligen Restaurants „Buschmühle“ stattfand, eines Stahlbaus, den Otto-Heinz Groth, Werner Lehmann und Wolfram Schlote zur Bundesgartenschau 1959 im Westfalenpark geplant haben. Silke Haps (Dortmund) erklärte den Hoesch-Bungalow des Dortmunder Unternehmens, neben Thyssen und Krupp der dritte große Stahlerzeuger im Revier, zum Musterbeispiel dieser regionalen Verbundenheit: Anders als die Haustypen „55“ und „109“, von denen 1961 fünftausend Stück im Jahr angekündigt, doch dann weniger als zweihundert gefertigt wurden, ist der Typ „L 141“, der auf 146 Quadratmeter weiterentwickelt wurde, nicht mehr in Serie gegangen. Als letzter von sieben Stahl-Fertig-Bungalows wurde er in der Hoesch-Siedlung in Dortmund-Kleinholthausen aufgestellt, wo er weitgehend bauzeitlich erhalten ist – ein Haus von hohem Zeugniswert, da im selben Jahr die Produktion mangels Absatz eingestellt wurde.

Quelle: Baukasten statt Kastenbau

Weitere Informationen:

Stahlbaugeschichte in Dortmund (Ausstellung im Hoesch-Museum)

Von “Stahlschachteln” und Bausystemen. Zum Umgang mit Stahlbauten in der Nachkriegszeit 

Von Rolevinck

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