Die Übernahme von Hella durch den französischen Automobilzulieferer Faurecia vor zweieinhalb Jahren wurde seinerzeit als Fusion mit großem Zukunftspotenzial dargestellt. Inzwischen bestätigen sich die Zweifel, die auf diesem Blog damals angemeldet wurden: “Französische Unternehmen sind dafür bekannt, die von ihnen übernommenen Unternehmen an die kurze Leine zu nehmen. Überdies ist die finanzielle Ausstattung des Faurecia-Konzerns nicht die beste. Sollte der Faurecia-Konzern in eine ernste Krise geraten, sind Vereinbarungen und Abmachungen schnell Schall und Rauch[1]Hella – alles gut?.

Vor zwei Monaten berichtete das manager magazin: “Doch weiterhin zeigen sich tiefe Gräben: Die Finanzierung der Hella-Übernahme bleibt trotz Verkaufs einer Beteiligung, einer Kapitalerhöhung bei Faurecia und einer angekündigten Sonderdividende wacklig. Eine Gruppe von Hella-Aktionären blockiert die komplette Umsetzung der Übernahme weiterhin. In der Hella-Zentrale suchen immer mehr Topleute das Weite – oder sind bereits gegangen[2]Hella steigert Umsatz und Gewinn, doch Streit mit Franzosen geht weiter.

Im vergangenen Geschäftsjahr machte der Hella-Mutterkonzern Faurecia einen Verlust in Höhe von 382 Mio. Euro bei einem Umsatz von 25.5 Mrd. Euro.

Im Hintergrund wird derweil über ein Zwangsabfindungsverfahren (Squeeze-out) verhandelt, “innerhalb dessen Faurecia Hella komplett übernehmen könnte. Dafür bräuchte Faurecia allerdings mehr als 90 Prozent der Hella-Aktien. Dem im Weg steht derzeit der aktivistische Investor Paul E. Singer, der sich über seinen Hedgefonds Elliot Management direkt und indirekt rund zehn Prozent der Anteile gesichert hat. Singer setzt darauf, dass die Franzosen irgendwann komplett die Kontrolle haben wollen und dann mehr auf den Tisch legen, als er bezahlt hat. Mit der Methode hatte er zum Beispiel bei der Komplettübernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone oder dem Kranbauer Demag Cranes durch den US-Konzern Terex viel Geld verdient[3]Der französische Autozulieferer Faurecia hat im vergangenen Jahr den Mangel an Halbleitern und die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs zu spüren bekommen..

In den Hella-Werken Lippstadt und Erwitte wurde unterdessen das markante Marken-Logo entfernt[4]Aus für das Hella-Ei in Lippstadt: Doch viele wollen das markante Logo erhalten.

Von Rolevinck

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