Professor Johann Plenge war einer der letzten großen Gelehrten der Universität Münster, der während seiner Tätigkeit als Professor nicht nur die Staatswissenschaften in Münster ausbaute, sondern auch zum Begründer der Soziologie an der Universität wurde. Kurz nach seiner Berufung an die Universität Münster brach der Erste Weltkrieg aus. Plenge, wie die meisten Gelehrten in dieser Zeit, wurde von dem »Wunder der Mobilmachung« zum Schreiben bewegt; der »Geist von 1914« ließ die Gelehrtenwelt nach 1848 wieder aktiv am ideenpolitischen Diskurs teilnehmen. Der Weltkrieg und auch sein Ende, mit der Kriegsniederlage des Deutschen Kaiserreichs, waren ebenso prägend. Die Weimarer Republik, mit der neue Werte, Demokratie, politische Auseinandersetzung und neue Machtkämpfe in Deutschland Einzug hielten, beeinflusste Plenge und sein Wirken ebenfalls. Der letzte Umbruch, den Plenge als aktiver Professor miterlebte, war die »Machtergreifung« der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) 1933; zwei Jahre später wurde Plenge entpflichtet. Den Zweiten Weltkrieg und den Wiederaufbau Deutschlands, der in die Gründung der Bundesrepublik Deutschland führte, erlebte Plenge bewusst mit. …

Quelle / Link: Zum Gedenken an Johann Plenge

Von Rolevinck

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