Von Ralf Keuper

Das ist wahrlich ein Schock: Ende März diesen Jahres wird das bekannte Café Kleimann an Münsters Prinzipalmarkt schließen, wie u.a. die Westfälischen Nachrichten berichten. Damit verschwindet eine weitere Institution in Münster, nachdem bereits vor einigen Jahren das legendäre Café Schucan seine Türen für immer schloss.

Als Gründe geben die Eigentümer ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld an, wie die WN schreiben:

Offene Cafés, Coffee to go, Außengastronomie, Kaffeestände auf dem Markt. Das zwackte dem Traditionshaus in dritter Generation Kundschaft weg. Unter den Bögen konnte er nur wenige Tischchen stellen. „Und dann haben wir dort noch Schatten.“ All die Kunden, die ihm sagten, es sei doch voll im Geschäft, fragt Bernd Kleimann zurück: „Wann seid ihr denn da?“ Samstags, an Markttagen, ja, da geht‘s. Aber sonst, vor allem im Sommer bleiben die Kaffeetrinker der Stadt anderswo.

Das sehen einige Stammkunden etwas anders, wie ich aus persönlichen Gesprächen weiß. Dort verortet man die Ursache auch beim Management. Ein Blick ins benachbarte Osnabrück zeigt jedenfalls, dass inhabergeführte Cafés wie Jilg und Läer,  noch dazu in einer bevorzugten Lage, auch in dem aktuellen Marktumfeld bestehen können.

So oder so: Die Café – Tradition in Münster ist bald um eine Attraktion ärmer. Tröstlich, dass es noch Grotemeyer gibt.

Weitere Informationen:

Das Ende der Kaffeehauskultur in Münster?

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