Von Ralf Keuper

Im Lambert Schneider Verlag ist eine neue Biografie über Martin Niemöller, den streitbaren evangelischen Theologen, der vor allem als Gegner Adolf Hitlers Geschichte schrieb, erschienen. Der Titel lautet Martin Niemöller. Vom Marineoffizier zum Friedenskämpfer.

In seiner Rezension in der FAZ Was würde Jesus dazu sagen? vom 28.04.17 bemängelt Wolfgang Huber u.a.:

Zwar wird Niemöllers selbstbewusstes Auftreten bei einer persönlichen Audienz bei Hitler 1934 geschildert. Doch die von ihm mit verantwortete Denkschrift von 1936, in der die planvolle Entchristlichung des deutschen Volkes aufgedeckt wird, findet keine angemessene Würdigung. Ebenso ergeht es der flammenden Predigt vom 19. Juni 1937, in welcher der Dahlemer Pfarrer Hitler in aller Öffentlichkeit des Wortbruchs bezichtigte. Keine zwei Wochen später wurde er inhaftiert; nach dem Ende des gegen ihn angestrengten Prozesses verbrachte er die Jahre bis zum Kriegsende als „persönlicher Gefangener des Führers“ in Konzentrationslagern.

Daneben findet Huber aber auch lobende Worte. Huber zitiert eine Charakterisierung Niemöllers, die von Thomas Mann stammt:

Das Evangelium selbst hatte sich in der Brust dieses Mannes erneuert; er, der geglaubt hatte, es zu kennen, hatte es in tiefer Ergriffenheit neu entdeckt. Das Evangelium war nicht mehr Wort und Überlieferung und beschauliche Exegese, es war Erfahrung, Leben, unmittelbares Ereignis.

Sehenswert und informativ ist das Fernsehgespräch, das Werner Hess im Hessischen Rundfunk mit Martin Niemöller führte.

Von Rolevinck

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