Von Ralf Keuper

Im 17. und 18. Jahrhundert unterhielten die Münsteraner Fürstbischöfe in Sassenberg im Kreis Warendorf eine Residenz.

Besonders unter Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen (1650-1678) erlebte Sassenberg eine glanzvolle Zeit. Hier fanden Treffen mit fremden Fürsten, darunter Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, und diplomatische Verhandlungen statt. Entsprechend dem Zeitgeschmack wurde damals die Burg baulich erweitert und erhielt einen “Fürstengarten” mit Orangerie. Ein durchgreifender Ausbau wurde jedoch erst unter Fürstbischof Friedrich Christian von Plettenberg 1698 in Angriff genommen. Das Hauptgebäude besaß nunmehr eine Länge von 90 m. Zwei Seitenflügel waren 47 m lang. Der Bau erfolgte nach den Plänen des Kapuzinerbruders Ambrosius von Oelde. Die Wohnräume wurden nach Entwürfen Gottfried Laurenz Pictorius’ gestaltet, das Hauptgebäude jedoch nicht vollendet (Quelle: Das Bistum Münster. Band 1)

Im Jahr 1754 entstand das Haus Schücking, das von Johann Conrad Schlaun entworfen wurde. Auftraggeber war der Kanzler des Bistums Münster, Christoph Bernhard Schücking. Schlaun beließ es nicht bei dem reinen Bau, sondern schuf ein Gesamtkunstwerk, das die Gartenarchitektur ebenso einbezieht wie die Sichtachse zur gegenüberliegenden Kirche. Prominenter Bewohner war der Dichter und Journalist Levin Schücking.

 

Weitere Informationen:

Historischer Tiergarten Sassenberg

Schlösseroute – Sassenberg

Fördervertrag für Haus Schücking

Serie über Haus Schücking

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