Die Geschichte der Bartels Möbelwerke in Langenberg im heutigen Kreis Gütersloh begann im Jahr 1885 als Bernhard Bartels im Alter von 32 Jahren seinen Traum der handwerklichen Selbstständigkeit verwirklichte, indem er eine kleine Holzwerkstatt in einem Schuppen auf dem Meierhof in Langenberg gründete.

Bernhard Bartels zeigte von Beginn an unternehmerischen Geist und Initiative. Er entwickelte innovative Methoden zur Kundengewinnung, indem er sonntags nach dem Kirchgang die umliegenden Dörfer besuchte und nach potenziellen Aufträgen, insbesondere für Brautmöbel, suchte. Diese Herangehensweise half ihm, die Grundlagen für das zukünftige Wachstum des Unternehmens zu legen.

Unter Bernhard Bartels‘ Führung expandierte das Unternehmen stetig. Er erwarb ein Grundstück an der Dorfstraße und baute dort ein Haus mit Werkstatt, was zur Keimzelle der späteren Bartels-Werke wurde. Durch seine Vision und seinen Einsatz entwickelte sich die ursprüngliche Dorftischlerei zu einem bedeutenden Möbelhersteller.

Ein entscheidender Wendepunkt in der Firmengeschichte kam 1913, als der erst 23-jährige Josef Bartels die Leitung des Betriebs übernahm. Josef Bartels entwickelte die Schreinerei seines Vaters zu einem der modernsten Möbelwerke Europas. Nach seiner Ausbildung an der Tischlerfachschule in Nürnberg begann er, das Unternehmen systematisch zu industrialisieren. 1919 erweiterte er die Schreinerei und legte den Grundstein für die Serienproduktion von Schlafzimmermöbeln. Die Firma wuchs rasant: Von 20 Mitarbeitern im Jahr 1923 stieg die Belegschaft bis 1931 auf 400 Beschäftigte an.

Bartels produzierte hochwertige Möbel wie Speise- und Herrenzimmer aus Eiche und Nussbaum und entwickelte eine eigene Sperrholzabteilung. Er war nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer, sondern auch sozial engagiert. Unter seiner Führung entstanden Siedlungshäuser für Mitarbeiter, beginnend 1927 mit fünf Häusern am Wellbusch.

Trotz Rückschlägen, wie einem Großfeuer im Sommer 1935, das Teile des Werks zerstörte, und den Herausforderungen des Zweiten Weltkriegs, bei dem die Produktion auf kriegswichtige Güter umgestellt wurde, wuchs das Unternehmen weiter. Auf dem Höhepunkt seiner Existenz im Jahr 1951 beschäftigte die Firma Bartels etwa 1168 Arbeiter und Angestellte.

Allerdings kam es 1954 zu einem überraschenden Wendepunkt, als Joseph Bartels gezwungen war, seine Firma in fremde Hände zu geben. Ursächlich dafür waren die enorme Bautätigkeit und die Anschaffung von Maschinen und Anlagen, womit sich Josef Bartels finanziell übernommen hatte. Bartels verließ Langenberg 1955 und eröffnete in Düsseldorf ein Stilmöbelgeschäft. Am 27. Juli 1958 verstarb er unerwartet.

In den frühen 1960er Jahren erwarb der Schweizer Unternehmer Ernst Göhner (1900-1971) die Bartels-Werke GmbH in Langenberg. Kurz vor seinem Ableben veräußerte Göhner seine Beteiligungen im Bausektor, einschließlich der Firma Bartels-Ibus, an die Elektrowatt, ein deutsch-schweizerisches Beteiligungs- und Finanzierungsunternehmen mit Hauptsitz in Zürich.
Anschließend wechselte das Unternehmen in den Besitz der Unternehmensgruppe Alfons Doblinger aus München. Diese übernahm 1979[1]andere Quellen berichten von 1982 die bereits angeschlagene Möbelfabrik Bartels-Ibus in Langenberg für sechs Millionen Mark.

Entgegen der Zusage, den Betrieb fortzuführen, verlegte Doblinger die Produktion schrittweise in separate Gesellschaften, die kurz darauf insolvent wurden. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld leitete daraufhin Ermittlungen gegen den Investor ein. Der Verdacht lautete auf Untreue, da er möglicherweise den Niedergang des Möbelwerks bewusst zugelassen hatte. Außerdem soll Doblinger bei einer Bartels-Tochter seine Einlage nicht voll erbracht haben[2]»Unschöne Sachen gelaufen«.

Aus dem Unternehmen gingen später verschiedene Nachfolgebetriebe hervor, darunter die Bartels Türen GmbH und die SWL Holzplatten, die heute noch am Standort Langenberg existieren.

Quellen:

Geschichte. Die Firma Bartels

Die Bartels Möbelwerke

References

References
1 andere Quellen berichten von 1982
2 »Unschöne Sachen gelaufen«

Von Rolevinck

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