Von Ralf Keuper

In der internationalen Staatstheorie hat sich der Begriff des Westfälischen Staatensystems etabliert. Geschichts- und Politikwissenschaftler streiten unterdessen darüber, ob und inwieweit dieses Forschungsparadigma noch Gültigkeit für sich beanspruchen kann.

Seinen Ursprung hat das Westfälische Staatensystem in dem Westfälischen Frieden von 1648 und den darin getroffenen Vereinbarungen zur staatlichen Autonomie. Für viele Forscher fällt der Westfälische Friede mit der Geburt des Nationalstaats und der Machtpolitik zusammen, für die letztlich jedes Mittel recht ist, um die „Interessen“ der Nation zu wahren. So ist u.a. von dem Westfailure System die Rede.

Andere wiederum halten das Forschungsmodell des Westfälischen Systems nach wie vor für praktikabel, ja gestehen ihm sogar zu, mit Blick auf die Europäische Einigung bis hin zur Globalisierung weiterhin wertvolle Dienste leisten zu können.

Inzwischen gehen die Überlegungen hin zu einer Post-Westfälischen Staatenwelt.

Weitere Informationen:

Westfälische und andere Weltordnungen, erklärt von Henry Kissinger

Henry Kissingers „Weltordnung“: Die Lösung liegt in Westfalen

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