Von Ralf Keuper

Das Westfälische Staatensystem, das seinen Ursprung im Westfälischen Frieden von 1648 hat, ist momentan so angesagt wie noch nie (Vgl. dazu: Westfälisches Staatensystem). Nicht nur, dass Henry Kissinger die Westfälische Weltordnung für besonders geeignet hält, da mit ihr ein gut austariertes Mächtegleichgewicht in einer pluralen Welt installiert werden kann (Vgl. dazu:Henry Kissingers „Weltordnung“: Die Lösung liegt in Westfalen); nein, auch andere Politiker, Diplomaten und Wissenschaftler sind von der Westphalian Order angetan.

Die Körber Stiftung veranstaltete vor einigen Monaten am Rande der Münchener Sicherheitskonferenz eine Diskussion unter dem Titel Reinventing ‚Westphalia‘ – Historical Lessons for a Future Peace in the Middle East. In der Pressemitteilung wird u.a. der irische Historiker Brendan Simms zitiert:

Professor Brendan Simms wies darauf hin, dass das System der bedingten Souveränität des Kaisers und der Stände genau der Mechanismus im Westfälischen Frieden gewesen sei, der den Schutz religiöser Minderheiten gewährleistet habe. Er zog mehrere Parallelen zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und den aktuellen Konflikten im Nahen Osten und betonte, dass der Westfälische Friede politische und religiöse Konflikte durch die Festlegung bestimmter Normen und die Bereitstellung von Mitteln zur rechtlichen Beilegung gelöst habe.

Am Woodrow Wilson Center fand vor einigen Jahren eine Diskussionsrunde zu dem Thema Territory, Statehood, and Sovereignty from Westphalia to Globalization statt.

Im November vergangenen Jahres  behandelte ein Vortrag im Rahmen der Winchester Conference das Thema Nation States and The Westphalian Order.

Schon ganz der Digitalisierung verschrieben hat sich der Vortrag Quantum sovereignty: the Westphalian principle and the global governance of cyberspace an der Australian National University. Zukunftsträchtiger bzw. moderner geht es kaum 😉

Von Rolevinck

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