Die nachfolgende Auflistung von US-Auswanderungen aus Stadt- und Kreis Bielefeld zwischen 1815 und 1900 wurde von der Verfasserin vor zwanzig Jahren begonnen, konnte aus beruflichen Gründen dann aber nur sporadisch fortgeführt werden. Veranlassung war damals die Erkenntnis, dass Friedrich Müllers verdienstvolle Publikation zur legalen Auswanderung aus dem Regierungsbezirk Minden 1980/81 nur den Minimalteil der Migranten aus der Stadt und dem 1973 eingemeindeten Kreis Bielefeld erfasste, weil die entsprechenden Kreisakten dem Stadtarchiv damals noch nicht zur Verfügung standen und auch nicht sämtliche innerstädtischen Meldeakten bei Müller Berücksichtigung gefunden hatten. Was 1989 als Printmedium vorgesehen war, kann heute sinnvoller in einem weltweiten Internet deutschen und vor allem amerikanischen Nachfahren dieser Auswanderer sowie der genealogischen und sozialgeschichtlichen Forschung zugänglich gemacht werden, auch wenn dabei zunächst auf die geplante Auswertung der Datei verzichtet werden muß. Zeitlicher Beginn der vorliegenden Untersuchung ist das Ende der napoleonischen Herrschaft im Königreich Westfalen, die durch ihre Kontinentalsperre jegliche Überseeauswanderung zum Erliegen gebracht hatte.
Innerhalb der Region Ostwestfalen-Lippe wurde Bielefeld im 19. Jahrhundert zur größten aufstrebenden Industriestadt mit einer gewissen Sogwirkung auf die Menschen der Region.  Insofern und angesichts der Aktualität heutiger Migrationsfragen und -probleme ist eine solche Dokumentation ein längst überfälliges Forschungsdesiderat für Ostwestfalen. …

Quelle: Bielefelder in Nordamerika. Auswanderergeschichte(n) des 19. Jahrhunderts

Von Rolevinck

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