Von Ralf Keuper

Die Geschichte Westfalens ist eng mit der der Sachsen und des ehemaligen Stammesherzogtums Sachsen verbunden. So war Widukind in seiner Zeit als Anführer der Sachsen (Dux Saxonum) bekannt, der mit Karl dem Großen in den Sachsenkriegen mehrfach heftig zusammenstieß, zum Schluss aber besiegt wurde und zum christlichen Glauben übertrat. Seine Gefolgs- und Landsleute folgten seinem Beispiel, indem sie das Sächsische Taufgelöbnis ablegten. Der Missionar Lebuin berichtet von Marklo, dem zentralen Versammlungsort der vorchristlichen Sachsen, vom Historiker Hermann Rothert auch als sächsischer Landtag bezeichnet. Um 830 entstand das altsächsische Großepos Heliand.

Mit dem Eintritt Ottos des Großen in die Geschichte wendete sich das Blatt zugunsten der Sachsen, was von dem Chronisten Widukind von Corvey in seiner Sachsengeschichte sinngemäß mit den Worten kommentiert wurde, dass Sachsen nun vom Diener Frankens zu dessen Herr geworden sei.

Auch noch Werner Rolevincks Das Buch zum Lobe Westfalens aus dem 15. Jahrhundert trägt den Zusatz “des alten Sachsenlandes”.

Jedoch führen die Spuren noch weiter zurück: Der Sage nach haben Hengrist und Horsa im 5. Jahrhundert ihren Bund zur Eroberung Britanniens in Bünde bei Herford geschlossen. Später waren sie dann maßgeblich daran beteiligt, dass das heutige Großbritannien deutliche sächsische Einflüsse aufweist, wie z.B. die Namen Wessex und Sussex belegen. In der Weltwirtschaft spricht man noch heute gelegentlich von dem angelsächsischen Modell, zur Beschreibung einer bestimmten Bevölkerungsgruppe der USA wird zuweilen das Akronym WASP = White Anglo-Saxon Protestant verwendet, was so viel heisst wie “weißer angelsächsischer Protestant.

Die Filme Germanische Stämme – Die Sachsen und Die Deutschen – Otto und das Reich, Karl der Große und die Sachsen und Mit Schwert und Kreuz – Karl der Große und die Sachsenmission geben einen guten Überblick.

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