Von Ralf Keuper

Der zur Rethmann-Gruppe in Selm gehörende Müllentsorgungskonzern Remondis will in einem zweiten Anlauf die Essener Steag übernehmen. Darüber wird u.a. in Müllkonzern Remondis will das Ruhrgebiet erobern berichtet. Bereits 2010 beteiligte sich die Rethmann-Gruppe am Bieterverfahren um die Steag. Steag sollte neben Remondis, Saria und Rhenus zur vierten Säule der Unternehmensgruppe werden.

Den Zuschlag erhielt jedoch ein Stadtwerkeverbund (KSBG), bestehend aus Dortmund, Duisburg, Essen, Dinslaken, Oberhausen und Bochum. Nun also der zweite Anlauf. Die Chancen stehen diesmal deutlich besser als vor neun Jahren. Statt der erhofften Gewinne müssen sich die ohnehin nicht auf Rosen gebetteten Stadtwerke im Ruhrgebiet mit einer mageren Rendite zufrieden geben. Ein Verkauf käme nicht ungelegen. Rethmann musste also nur einige Jahre abwarten. Es kam, wie es kommen musste.

Zusammen mit dem Steag-Gesellschafter Stadtwerke Dortmund plant Remondis die Gründung einer Westfälischen Energie und Wassergesellschaft (WEW). Zusammen mit Steag, Gelsenwasser und der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung (DEW) käme das Unternehmen auf einen Jahresumsatz von 10 Mrd. Euro. Damit wäre Remondis einer der größten Wasserdienstleister Europas.

Für einen symbolischen Kaufpreis von 1 Euro will Remondis den Kommunen die Steag abkaufen und im Gegenzug die bestehenden Kredite ablösen.

Bei Unternehmens-Übernahmen ist Rethmann in Deutschland bereits an der Spitze.

Von Rolevinck

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