Von Ralf Keuper
In Gedenken an die westfälischen Soldaten, die im 1. Weltkrieg gekämpft haben, erschien im Jahr 1931 Das Ehrenbuch der Westfalen.
Auf dem Internet-Portal “Westfälische Geschichte” kann man einige Auszüge daraus herunterladen:
Die Einleitung des Kapitels Der Westfale als Soldat zeigt in seiner Verklärung die Stimmung zu Beginn der 1930er Jahre, von der wohl nicht nur ein Oberstleutnant a.D. , wie der Verfasser des Ehrenbuchs, Wilhelm Müller-Loebnitz, beherrscht war.
Die Westfalen und Rheinländer sind die Nachfahren der beiden kriegerisch am stärksten veranlagten und am erfolgreichsten Stämme, aus denen im Laufe der Jahrtausende das deutsche Volk zusammengewachsen ist, der Franken und der Sachsen. An der Schwelle der deutschen Geschichte steht die Großtat Hermanns des Cheruskers, der auf westfälischem Boden mit seinem Volksbaufgebot das erste Kriegsheer jener Zeit bis zur Vernichtung schlug und der deutschen Freiheit erstmals eine Gasse bahnte.
Im Kapitel Kriegsausbruch und Mobilmachung ist von der Friedensliebe Kaiser Wilhelms I. die Rede. Die vermeintliche Friedensliebe des Kaisers und der militärischen Führung hat im letzten Jahr die Gemüter erneut bewegt. Anlass war das Buch Die Schlafwandler des australischen Historikers Christopher Clark, in dem dieser den Nachweis zu erbringen glaubte, dass an dem Ausbruch des 1. Weltkrieges die maßgebenden Nationen mehr oder weniger den gleichen Anteil hätten. Der Widerspruch bliebt nicht aus. Tenor war, dass Deutschland am Ausbruch des 1. Weltkrieges zwar nicht die Alleinschuld, wohl aber die Hauptschuld trägt.
Das Ehrenbuch bildet demnach einen deutlichen Kontrast zu den Beschreibungen des aus Osnabrück stammenden Erich-Maria Remarque in seinem Buch Im Westen nichts Neues.
Weitere wichtige Informationen liefert das bereits angesprochene Portal des LWL auf der Seite Westfalen im Ersten Weltkrieg.
Erwähnens- und sehenswert auch der Film An der „Heimatfront” – Westfalen und Lippe im Ersten Weltkrieg