Im Jahr 1978 ereignete sich in Lippstadt eine kleine Sensation, die in die Modegeschichte einging. Rückblickend schrieb dazu die DIE ZEIT im Jahr 2011:
Es war unerhört, was sich im Februar 1978 im Theater von Lippstadt abspielte: Aenne Burda, die erfolgreiche Mode-Verlegerin, saß im Publikum, während Models wie Jerry Hall und Pat Cleveland auf der mehrstöckigen Bühne Kleider von Gianni Versace vorführten. Es war die erste Schau des noch wenig bekannten italienischen Designers. Und das nicht in Mailand, sondern in der westfälischen Provinz.
Möglich gemacht hatte das der umtriebige Modehändler Albert Eickhoff, der zu dem Zeitpunkt sein Geschäft noch in Lippstadt führte. Später siedelte er es an die Düsseldorfer Kö um. Die ZEIT beschreibt ihn als einen der einflussreichsten Deutschen in der Modewelt.
Im Jahr 2013 beschloss Eickhoff schweren Herzens sein Geschäft nach 53 Jahren zu schließen. In einem Interview „Gianni komm nach Lippstadt“ mit dem SPIEGEL gab Eickhoff dazu nähere Auskunft. Natürlich geht er darin auch auf das Ereignis im Jahr 1978 ein:
Wir haben 40 Models engagiert, aus der ganzen Welt. Auch die junge Jerry Hall, die damals schon mit Mick Jagger zusammen war. Es war ein großer Auftrieb in Lippstadt, wie auf dem Hügel von Bayreuth. Alle Auguren der Mode reisten an. „Hier kommt der Berg zum Propheten“, wurde nachher von Antonia Hilke berichtet. Das war unser eigentlicher Durchbruch. Versace wurde rasant größer, machte sich ein Jahr später selbständig, und wir schwammen in seinem Kielwasser mit. Nun kam selbst jemand wie Mildred Scheel nach Lippstadt.