Von Ralf Keuper
Die Archäologie (Altertumkunde) befasst sich mit der kulturellen Entwicklung der Menschheit. Die Forschungen gehen dabei bis zu 2,5 Millionen Jahre zurück.
In Westfalen wurden die ältesten Belege urgeschichtlicher Menschen in Warendorf gefunden – das Schädelfragment eines Neandertalers, der vor 80.000 Jahren lebte. Die ältesten Überreste des modernen Menschen in Westfalen wurden erst vor einigen Jahren in der Nähe von Hagen gefunden. Der Fund zählt zu den wichtigsten in Deutschland während der letzten Jahrzehnte.
Auch in Westfalen haben sich einige namhafte Forscher dieser Wissenschaft verschrieben, wie z.B. der als Entdecker der Paderborner Kaiserpfalz bundesweit bekannt gewordene Wilhelm Winkelmann, der auch den Beinamen “Der Ausgräber” trägt. Lange Zeit in Paderborn gewirkt hat Matthias Wemhoff, der heute Direktor des Berliner Museum für Vor- und Naturgeschichte und Landesarchäologe des Landes Berlin ist.
In die weite Welt zog es dagegen Reinhard Maack, der als Entdecker der White Lady international berühmt wurde. Friedrich Karl Dörner hat sich große Verdienste um die Archäologie Kleinasiens erworben. Im Jahr 1968 gründete er in Münster die Forschungsstelle Asia Minor. An der Uni Münster ist auch das Institut für Ägyptologie und Koptologie angesiedelt.
Ein anerkannter Altertumsforscher, dessen Ausgrabungen ihn in verschiedene Länder führten, war Constantin Koenen.
Friedhelm Prayon ist ein führender Etruskologe. Peter Pieper ist als Forensischer Archäologe hervorgetreten.
Eva Strommenger hat sich herausragende Verdienste in der vorderasiatischen Archäologie erworben.
Oscar Reuther war u.a. Grabungsarchitekt von Robert Koldewey bei dessen Ausgrabungen in Babylon und Mitarbeiter von Theodor Wiegand bei der Ausgrabung des Heraion von Samos.
Wer sich für die rund 250.000 Jahre alte Menschheitsgeschichte Westfalens interessiert und darüber hinaus ein Freund der Archäologie ist, kommt um einen Besuch im LWL-Museum für Archäologie in Herne nicht herum.
Weitere Anlaufstelle ist der Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens mit den Abteilungen Paderborn und Münster. Eine gute Adresse ist auch das Historische Centrum Hagen. Informativ ist die Seite der Gesellschaft zur Förderung der Archäologie in Ostwestfalen e.V. (gefao)
Weitere Archäologen:
Weitere Informationen:
Botschafterin für die Jungsteinzeit kommt aus Hagen
Steinzeit-Siedlung bei Bad Sassendorf entdeckt
“Baumleiche” in Salzkotten entpuppt sich als wertvoller Zeitzeuge
Huldigungsort für die Götter oder bloß ein Erdhügel? (Warstein)
“Archäologie in Westfalen-Lippe”: Neuer Band zeigt aktuelle Forschungsergebnisse
Älteste Glockengießergrube Deutschlands gefunden