Von Ralf Keuper
Die Mystiker wurden und werden von religiösen Dogmatikern mit einer gewissen Skepsis betrachtet, die auch schon mal in schroffe Ablehnung umschlagen kann. Häufig stehen Mystiker bei den Religionsführern im Verdacht, eine ausschließlich auf persönliche Erfahrungen gegründete Spiritualität einführen zu wollen – und das nicht nur in der christlichen Religion, wie das Beispiel der Derwische zeigt.
In Westfalen wurden den Spökenkiekern neben wahrsagerischen auch mystische Fähigkeiten nachgesagt. Einige hatten ein sog. “Zweites Gesicht”.
Eine Mystikerin, die zu ihrer Zeit für großes Aufsehen sorgte, war Anna Katharina Emmerick, die “Mystikerin des Münsterlandes”. Nachrichten über ihre mystischen Fähigkeiten gelangten bis nach Berlin, u.a. zu dem Romantiker Clements von Brentano, der sich nach Dülmen aufmachte, um ihre Visionen aufzuzeichnen. Die ARD verfilmte die Lebensgeschichte Anna Katharina Emmericks in Das Gelübde.
Ebenfalls aus dem Münsterland stammte die als Mystikerin bekannte gewordene Maria Droste zu Vischering. Die Filmdokumentation Schwester Maria vom Göttlichen Herzen zeigt ihre wichtigsten Lebensstationen.
Hugo Makibi Ennommiya-Lassalle schlug die Brücke zwischen christlicher Mystik und dem ZEN-Buddhismus. Seither gilt er als Wegbereiter des christlich-buddhistischen Dialoges.
Der derzeit wohl wirkungsmächtigste Mystiker bzw. spirituelle Lehrer in der westlichen Welt ist der in Lünen geborene Eckhart Tolle.
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