Im Handelskammerbericht für 1859 wird erstmals ein „Betriebszweig“ erwähnt, „der in den letzten Jahren hier immer mehr an Bedeutung gewonnen hat und jetzt schon eine große Anzahl Hände beschäftigt“: die Anfertigung von Wäsche und von Hemden. Wenn man in dem Bericht die Ansicht vortrug, diesem neuen Zweig der Textilindustrie eine gute Zukunft voraussagen zu können, so gründete diese Hoffnung darauf, dass sowohl Leinen in großer Menge und Qualität in der Stadt selbst zur Verfügung stand und dass „eine ausreichende Anzahl geschickter und genügsamer Hände für dessen Verarbeitung“ vorhanden sei.
Eine weitere Voraussetzung muss als ebenso wichtig genannt werden: die Einführung der Nähmaschine. Sie erleichterte und verbilligte die Produktion ganz erheblich und machte überhaupt erst industrielle Arbeitsformen möglich, sei es, dass eigene Nähereien gegründet wurden, sei es, dass man Aufträge in Heimarbeit vergab. […]
Quelle / Link: Die Geschichte der Industrialisierung in Bielefeld: Nachfolgeindustrien