Von Ralf Keuper

Lange Zeit war Westfalen ein weißer Fleck in den Flugverkehrsplänen. Und das, obwohl die Flughafen Dortmund GmbH eine der ersten ihrer Art in Deutschland und Dortmund ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt war: In den 1920er Jahren gingen über Dortmund mehr Linienflüge als über Essen oder Düsseldorf.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden in Westfalen große Verkehrsflughäfen mit internationaler Anbindung, wie in Münster, Dortmund und Paderborn.

Sören Gerkensmeyer hält dazu in Flugplätze in Westfalen – eine neue Wettbewerbssituation? fest:

In Westfalen existieren derzeit vier Verkehrsflughäfen, zwei Militärflughäfen sowie mehrere kleine Verkehrslandeplätze. Die Airports Dortmund, Münster/Osnabrück und Paderborn/Lippstadt besitzen den Status eines Internationalen Verkehrsflughafens, während der Flughafen Siegerland als Regionaler Verkehrsflughafen gilt. Im bundesweiten Vergleich weist diese Region eine für ihre Größenordnung hohe Dichte an Start- und Landeplätzen des zivilen Luftverkehrs auf. Was für die Passagiere eine gute Erreichbarkeit und stetige Auswahlmöglichkeit garantiert, stellt die Flughafenunternehmen jedoch in einen direkten Wettbewerb zueinander.

Das Schaubild Flughäfen und -plätze in Nordrhein-Westfalen weist für Westfalen einen Internationalen Flughafen (Münster-Osnabrück) und drei Regionalflughäfen (Dortmund, Paderborn-Lippstadt, Siegerland) aus. Daneben bestehen noch zahlreiche Verkehrslandeplätze, wie Bielefeld-Bleiwäsche:

Er liegt rund 7 Kilometer südlich der Bielefelder Innenstadt im Stadtbezirk Senne und wird von der Flughafen Bielefeld GmbH betrieben. Gesellschafter sind unter anderem die Stadt Bielefeld, die IHK Bielefeld und 14 Unternehmen aus der Region. Der Flugplatz verfügt über eine knapp 1300 Meter lange, befeuerte und asphaltierte Start- und Landebahn und wird vor allem von regionalen Unternehmen, Privatpersonen und örtlichen Luftsportvereinen benutzt (Quelle: Wikipedia)

Ein weiterer Flugplatz mit vergleichsweise hohem Verkehrsaufkommen ist der Flugplatz Arnsberg-Menden:

Der Flugplatz entstand 1970 zunächst als Verkehrslandeplatz für den Kreis Arnsberg. Nach der kommunalen Gebietsreform von 1975 ging er in den Besitz desHochsauerlandkreis über. Dieser betrieb ihn bis in das Jahr 2000 hinein. Danach übernahm eine Gruppe von 13 Gesellschaftern der regionalen Wirtschaft von 2001 bis 2006 den Betrieb. 2006 schieden elf Gesellschafter aus, übrig blieben lediglich die Firmen OBO Bettermann und Lobbe aus Iserlohn. Im April 2012 stieg Lobbe aus dem Gesellschaftervertrag aus, somit ist OBO Bettermann der nunmehr alleinige Gesellschafter. Der Flugplatzgesellschaft Arnsberg-Menden mbH gehören sowohl das Gelände als auch die technische und bauliche Infrastruktur. ..

Mittlerweile hat die Start- und Landebahn eine Länge von 920 Metern. Im Dezember 2013 wurde von der Bezirksregierung Münster die weitere Verlängerung der Landebahn auf 1180 Meter genehmigt (Quelle: Wikipedia).

Oerlinghausen ist Heimat des größten Segelfugplatzes der Welt. Ein weiterer bekannter Segelflugplatz ist der in Paderborn-Haxterberg:

Der Flugplatz Paderborn-Haxterberg besteht seit 1973 und wird von der Luftsportgemeinschaft Paderborn e. V. betrieben, die ihn überwiegend in Eigenleistung aufbaute, nachdem der bis dato genutzte Flugplatz Paderborn-Mönkeloh im Zuge der Erweiterung des dortigen Industriegebietes aufgegeben werden musste. Er hat eine 700 m lange Asphaltpiste, mit einer Unterflur-Befeuerung, die Mitte April 2007 fertiggestellt und eingeweiht wurde. Die Segelflugbahn ist 1100 m lang; sie erstreckt sich somit über die gesamte Länge des Geländes.

Der Flugplatz war 1981 Austragungsort der Segelflug-Weltmeisterschaften im Streckenflug und 1988 solcher der Segelkunstflug-Weltmeisterschaft (Quelle: Wikipedia)

Für zivile Zwecke wurde für einige Jahre der Militärflughafen der Briten in Gütersloh genutzt, worüber der Beitrag Flugplatz: Bertelsmann und Miele heben ab berichtet.

Auf heftige Kritik in Dortmund und Paderborn stieß vor wenigen Wochen der neue Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen:

Der Grund: Dortmund wird ebenso wie die Flughäfen Weeze und Paderborn/Lippstadt lediglich als “regionalbedeutsam” eingestuft. Düsseldorf, Köln/Bonn und Münster/Osnabrück sollen hingegen den Status “landesbedeutsam” erhalten (in: Flughafen Dortmund erneuert Kritik an Landesentwicklungsplan)

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