Eigentlich sollte man annehmen, dass Tierheime über jeden Tierliebhaber, der eine Katze in seine Obhut nehmen möchte, glücklich sind[1]zumindest jedoch als ernsthaften Interessenten wahrnehmen, der nicht aus einer Laune heraus handelt. So voll können die Tierheime anscheinend nicht sein, wenn immer häufiger darüber berichtet wird, dass Tierheime sich weigern, Katzen an – vor allem ältere – Personen abzugeben. Mal sind die potenziellen Tierhalter zu alt, ein anderes Mal liegt das Haus zu nahe an einer viel befahrenen Straße, wie aktuell ein Fall in Minden und Lübbecke zeigt[2]Wegen Wohnort: Rentnerin (69) bekommt keine Katze aus Mindener Tierheim[3]Vgl. dazu: Großhansdorfer Rentner-Ehepaar zu alt für junge Katze?[4]Vgl. dazu: “Die Ansprüche im Tierschutz sind viel zu hoch! Die wollen gar nicht vermitteln…” – Die andere Seite der Medaille[5]Vgl. dazu: Tierheim Berlin: Immer wieder Vorwürfe wegen fehlender Vermittlung – das sagt das Tierheim.

Eine Erfahrung, die der Verfasser im Tierheim Bielefeld vor einigen Jahren ebenfalls machen durfte[6]Vgl. dazu: Bielefelder Tierheim wird heftig kritisiert. Auch hier war es die Lage in Nähe einer hoch frequentierten Straße. Die Damen[7]an dem Tag jedenfalls waren nur Damen als Ansprechpartnerinnen vor Ort verfügbar machten auf mich seinerzeit nicht den Eindruck, als würden sie sich über das Interesse freuen – im Gegenteil. Auf recht bestimmende Art wurde ich darauf hingewiesen, dass aufgrund der Lage kein Freigänger infrage käme. Wenn überhaupt, dann nur eine Stubenkatze – und auch das nur nach vorherigem Besuch vor Ort. Man könnte das Verhalten auch schlicht als unfreundlich bezeichnen.

Wie dem auch sei. In einem anderen Tierheim fand ich deutlich mehr Verständnis. Die Damen dort[8]auch hier waren Damen meine Ansprechpartnerinnen waren froh und dankbar, eine ihrer Katzen in guten Händen zu wissen. Das Verhalten ihrer Kolleginnen in Bielefeld konnten sie nicht nachvollziehen.

Die Katze ist übrigens nach fünf Jahren noch wohlauf, obwohl sie Freigänger ist. Das Problem überfahrener Katzen war vor 30-40 Jahren nach meiner Beobachtung deutlich schlimmer, als auch in Wohngebieten noch 50 km/h zugelassen waren. Damals hatten wir häufiger eine überfahrene Katze zu beklagen.

Kurzum: Solange Tierheime sich so restriktiv verhalten wie in Bielefeld, Minden, Lübbecke und anderswo, kann die Lage nicht so schlimm sein und es stellt sich die Frage, ob die finanzielle Unterstützung in dem bisherigen Umfang überhaupt nötig ist. Einigen scheint ihre Machtposition bei der Frage darüber, wer eine Katze erhält oder nicht – aus was für Gründen auch immer – nicht zu bekommen. Nicht nur die Eignung potenzieller Tierhalter ist zu prüfen, sondern auch die derjenigen, die über die Vergabe entscheiden. Momentan scheint letzteres vordringlich zu sein.

References

References
1 zumindest jedoch als ernsthaften Interessenten wahrnehmen, der nicht aus einer Laune heraus handelt
2 Wegen Wohnort: Rentnerin (69) bekommt keine Katze aus Mindener Tierheim
3 Vgl. dazu: Großhansdorfer Rentner-Ehepaar zu alt für junge Katze?
4 Vgl. dazu: “Die Ansprüche im Tierschutz sind viel zu hoch! Die wollen gar nicht vermitteln…” – Die andere Seite der Medaille
5 Vgl. dazu: Tierheim Berlin: Immer wieder Vorwürfe wegen fehlender Vermittlung – das sagt das Tierheim
6 Vgl. dazu: Bielefelder Tierheim wird heftig kritisiert
7 an dem Tag jedenfalls waren nur Damen als Ansprechpartnerinnen vor Ort verfügbar
8 auch hier waren Damen meine Ansprechpartnerinnen

Von Rolevinck

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